Original Prüfungsprotokolle
zur Mündlichen amtsärztlichen Überprüfung zum Heilpraktiker

Als Heilpraktiker-Anwärter finden Sie hier die gesammelten Original Prüfungsprotokolle zur Mündlichen Amtsärztlichen Überprüfung zum Heilpraktiker von Absolventen der Akademie für Ganzheitsmedizin Heidelberg.

Achtung! Die subjektiven Protokolle der Heilpraktikerprüfung sind sehr private, ehrliche und teils emotionale Aufzeichnungen der Absolventen so wie diese sie aus ihrer Erinnerung des Prüfungsablaufs niedergeschrieben haben und nur für den Zweck bestimmt, HP-Anwärtern etwas die Angst zu nehmen. Wenn der Prüfungsablauf bekannt ist, und die Prüfungstaktik durchschaut und der rote Faden in den Prüfungen erkennbar wird, fällt die Prüfung leichter. Schon sehr vielen HP-Absolventen haben die Protokolle ihrer Vorgänger/Innen, die in den unterschiedlichsten Stilen geschrieben sind, sehr geholfen.

Die AfG HD möchte an dieser Stelle allen Beteiligten ganz herzlich danken. Sie möchten an der Heilpraktikerprüfung teilnehmen? Mit unserer Prüfungsvorbereitung zur Heilpraktikerprüfung sind sie optimal vorbereitet.  Der Intensiv-Prüfungsvorbereitungskurs ist bei allen angebotenen Studiengängen zum Heilpraktiker an der Akademie für Ganzheitsmedizin in den Studiengebühren enthalten und ist für externe Teilnehmer separat buchbar.

Die Eingangsfrage war, was ich als Heilpraktikerin in meiner Praxis tun möchte?

1. Verschiedene Gesetze aufzählen und erklären.

Wie z.B.: Heilpraktiker-, Hebammen-, Verschreibungsmittel-, Infektionsschutzgesetz

2. Was tun sie, wenn ein Patient mit einer Gastroenteritis in ihrer Praxis war?

Desinfektion der Behandlungsliege, Böden, WC, Lichtschalter, Türgriffe und die Hände desinfizieren.

3. Die Handdesinfektion praktisch vorführen und die Desinfektionsmittel erklären.

4. Es wurde ein Bild vorgelegt mit einer älteren Frau die neben ihrem Bett auf dem Boden lag. Die Tochter ruft sie mit der Bitte die Mutter zu kommen und sie zu unterstützen, eventuell mit einem naturheilkundlichen Mittel. Sie kennen beide, da sie gemeinsam in einem Haus wohnen. Die Mutter ist bei Bewusstsein, hat Schmerzen.

Was machen Sie?

DD: Notfall – Apoplex – Herzinfarkt – Lungenembolie – akutes Abdomen – Phlebothrombose und alles medizinisch erklären.

Diagnose: Oberschenkelhalsfraktur

Notfall: Es kann zu inneren Blutungen kommen – Notarzt!!!!

5. Blutdruckmessung praktisch durchführen und erklären (A. brachialis, A. radialis).

Manschettenbreite wann wird eine schmale und wann eine breite Manschette eingesetzt?

6. Ein 50 Jahre alter Mann kommt zu Ihnen in die Praxis wegen Taubheitsgefühl/Missempfindungen im rechten Bein?

Er ist leicht übergewichtig und hat einen Diabetes mellitus (leichte Erhöhung der Blutzuckerwerte).

DD: Bandscheibenvorfall

Was testen sie?

Sensibilitäts-Test und die neurologischen Untersuchungen praktisch vorführen.

Diagnose: Apoplex

Was ist eine Apoplexie, welche Unterscheidungen (roter-weißer Insult) gibt es, Untersuchungsmethoden und Ursachen?

Notfall!!!!!

Gedächtnis-(Lücken)-Protokoll

(mit Anspruch auf Unvollständigkeit – mündl. HP-Prüfung Heppenheim (8.12.2016)

Prüfungskomission: Amtsärtzin

Heilpraktikerin

Protokollantin

Delinquent: F.G. L. (Moriturus vos Salutat),
zeitlose 70 Jahre („und kein bisschen weise“
)

Prüferverhalten/ Atmosphere:

Sachliche, Professionell, am wesentlichen orientiert, “keine
Geschenke”, Hilfsbereit, Hinweisgebend, Fair

Verlauf: Prüfling zieht 6?/ 8?/ 10? Umschläge; Inhalt: Fragen, Bilder

Frage: Wann besteht für den HP Behandlungspflicht?

  • Nur im Notfall, wie für jeden Bürger, wäre sonst unterlassene Hilfeleistung – StGb
  • Ansonsten keine

Tätigkeitsverbote:

  • Sollte man alle drauf haben

Bild (Anopheles) Mücke

  • Malaria

Kommt das in unseren Breiten vor?

  • Letzter nachgewiesener Fall kam 1909, 1911, 1916 vor
  • Tropenkrankheit
  • Hämoplyse
  • Symptomatik (kurz)
  • Erreger: Plasmodium

Vor Beantwortung der Frage wies ich darauf hin, dass ich nicht alle ~70 behandelten Infektionskrankheiten en Detail drauf habe. (Antwort s.o. genügte)

Blutbild HIV/ Syphilis

  • O.B.

Bild „Skabies Haut“ – Ausschnitt

  • Stand auf dem Schlauch, da ich „Krätze“ immer mit dem Gesicht assoziierte; rumgeraten – nach Hinweis: – Erreger und Therapie

Abschweif Psoriasis:

  • Phänomene
  • Betroffene Körperstellen

PAVK – Symptomatik

  • 6 P´s
  • Lagerung
  • Transport (Hp´in wollte „Wattepackung“ hören)

Abschweif Notfallschema

  • Mit Blutdruckkontrolle nach Wiedereinsetzen der Atmung (>90mm/Hg – Systol)

Impfkalender

  • Hinweis auf nur ungefähren Kenntnisstand („so etwas müsse man die Mütter fragen“)
  • Einige Kinderkrankheiten ohne genauen Impfzeitpunkt erwähnt

Abschweif Polio Schluckimpfung; Gründe für Einstellung

  • Impfschäden, Keinvirulenz zu hoch
  • Eigener Hinweis, im Bedarfsfall aktuelle Infos über RKI anzufordern – war ok.

Abschweif: welche Aktualisierungen

  • 2008: H1N1
  • 2015: EBOLA u.a.
  • 2010: ZICA u. verwandte (Arbo) Viren
    • Gefährdete
    • Symptome bei Säuglingen
    • Übertragungswege

Abschweif: Ausbildung Immunsystem

  • Thymus
  • B/T – Lymphozyten
  • Zellarten/ Funktionen

Schall-Leitung-/ Schall-Empfindungs- Störungen

  • Jeweilige Lokalisation
  • „Weber“ – „Rinne“ – Test
  • Ursachen
  • (Prinzipielles genügt)

Augenkrankheiten

  • Katarakt und Glaukom – Symptomatik, Ursachen
  • Anfall: NOTFALL

(an mehr kann ich mich derzeit nicht erinnern)

Für schriftliche Prüfung: „Kreuzen, kreuzen, kreuzen…. Ansonsten

  • (fast) nur eigene Mitschriften

  • Teilweise schriftlich schematisch, speziell nach meinen Lerngewohnheiten neu strukturiert
  • V.a. Generelles: z.B. Hämolyse/ RAAS/ Angina/ Erythrozytenveränderungen u.ä.

Schlagworte: an denen man den Rest aufdröseln kann

  • Cholera: kein Fieber, „Waschfrauenhände“
  • Tyhus, „Erbsbrei“, „Treppenfieber“, kontinua, kein Schüttelfrost, Fieberschwankungen III

Eselsbrücken: je blöder, desto Einprägsamer; ab und an Blick in AfG-Skripte
(als Nachschlagewerk)

Wenn Begriff Vergessen – Pschyrembl wg leichter Auffindbarkeit,
Kein Internet

Keinerlei andere Sekundärliteratur

Keine einzige Seite, „Naturheilpraxis heute“ von Elvira Bierbach

4×2 Std, Sitzung mit Frank Schluchter (letzte 2 Wo) – gute Zusammenfassung,
gibt Selbstvertrauen

Dank für die Geduld der Unterrichtenden: „..so, dass selbst der leicht retardierte ältere Herr es auch kapierte…“

Und Studienkolle(inn)en

„…er wirkte seltsam und schien allen ein wenig aus der Zeit gefallen – mehr ein Fossil, das Sonderbar, ansonsten aber harmlos war….“

An Ursula für – die kongeniale Beherrschung des Chaos: die Realisierung des unmöglichen in schwierigsten Zeiten und für ihre Freundschaft

Anmerkung zum Gedächtnis im Alter:
Wer masst sich an, den Lernfrust zu ermessen?
In Lücken scheint die Hirnsubstanz entkernt.
Was man gelernt hat, nie hat man´s besessen.
Die meisten Fakten waren schon vergessen,
da hat man sie noch nicht einmal gelernt!

Hallo liebes AfG-Team,
Ich hatte heute die mündliche Prüfung bei Fr. Dr. Rieffel !  Sie war super nett!

1. Mann (73J. ) kommt hinkend in die Praxis.  Er hat eine Entzündung im Knie.

– alle Zeichen der Entzündung!
– Kniestrukturen und mögliche Untersuchung und Test des Knies
Er hat Fieber!  Vor einer Woche Kniepunktion durch einen Orthopäden
– septische Streuung!
Mögliche Komplikation?
– septischer Schock! + Schockindex
Weiteres Vorgehen?
– Notfall ! Etc.!

2. Frau ,  34 J. alt, Mutter von 2 Kindern, kommt vom Urlaub zurück  ( Fleugzeug- Langflug)Dort war die Klimaanlage kalt, hat gefroren!  Jetzt klagt sie über mäßiges Fieber, Husten, Atemnot!

– Bronchitis,  Infektionskrankheit, Legionellen, atypische Pneumonie?
-Oder hat oder hatte sie Schmerzen in der Wade?
Wenn Sie danach frage! Ja!
– Verdachtsdiagnose – Lungenembolie!
Hat sie auch retrosternale Schmerzen?
Ja!
– Notfall!  Notarzt anrufen, Pat. hinlegen mit Oberkörperhochlagerung, O 2 Gabe, venöser Zugang legen
Geben Sie Medikamente?
-Nein! Auf keinen Fall i.m.- Injektion, falls Lyse gemacht werden muss!
Hämatombildung!
Weg des Thrombus von Tiefenbeinvenen bis Lunge! Und alle Zeichen der TVT!
– …..

Alles richtig!

3. Als letzte Frage!
Was wissen Sie zu Demenz und welche Untersuchung?

Die Prüfung war geschafft!

Danach die Frage: Wie war es für Sie?
– Ich hätte mindestens eine Infektionserkrankung erwartet!😆

4. Bild von ihrem Enkel!

– Kind mit Ausschlag- Windpocken!

Das war super!

Liebe Grüße Y W-G

Danke euch für die tolle Vorbereitung!!!

Liebe AfG Heidelberg,

am 08.06.2015 hatte ich in Heilbronn meine Heilpraktikerprüfung. Ich habe bestanden 😊

Gesetze…DD chronischer Durchfall…Diabetes mellitus…FSME!

Es war eine angenehme Atmosphäre ( Amtsarzt und Beisitzerin haben abwechselnd gefragt ). Nach 40 Minuten war`s vorbei und ich war einfach nur total glücklich.

Danke für Eure Hilfe im Prüfungsvorbereitungskurs.

Wir sehen uns ganz sicher noch öfters 😊

Bericht mündliche Prüfung Karlsruhe 21.5.2015, R.B.
Amtsärztin: Dr. Tanner
Beisitzer: HP Rieger oder Riegert ?

Nach einer netten, kurzen Begrüßung mit der Frage ob ich mich in der Lage fühle, die Prüfung abzulegen, ging es los mit einer Blickdiagnose: Windpocken.
Kurze Beschreibung des sichtbaren Symptomatik und dann sollte ich erzählen, was mir zu Windpocken einfällt.
Besonderen Wert legte sie auf die möglichen Komplikationen, vor allem auch für Schwangere, die sich mit Windpocken infizieren können, weshalb auch die Impfung so wichtig ist.

• Dann kam ein Fallbeispiel:
57-jähriger Mann, kommt nach feucht-fröhlicher Geburtstagsfeier an die frische, kalte Luft und bekommt retrosternale Schmerzen, die kurz darauf von selber weg gehen. Am nächsten Tag fühlt er sich nicht ganz fit, hat auch im Laufe des Tages wieder die gleiche Symptomatik und geht dann zum HP.
Meine Vermutung: Angina pectoris oder untypischer Herzinfarkt, beim ersten Mal ausgelöst durch den plötzlichen Kältereiz, eventuell doch schon mit nekrotischen Veränderungen am Herzmuskel und in der Folge mit instabiler Angina pectoris. War korrekt.
Hier ging es darum, den Notfall zu vermuten und die entsprechenden Reaktionen korrekt zu schildern: Notarzt rufen, Vitalzeichenkontrolle, je nach Bewusstseinszustand die korrekte Lagerung sowie der Hinweis, dass bei vorhandenem Nitrospray ich dem Patienten assistieren darf bei der Anwendung, sublingual.
(Für das Fallbeispiel hatte ich gefragt, ob ich mir ein paar Notizen machen darf und dann meinen Notizzettel gezückt mit der Silouette eines Menschen – was beim Gremium auf der anderen Tischseite ein überraschtes, interessiertes Lächeln bewirkte. Habe die Notizen aber kaum gebraucht, weil der Fall so eindeutig war.)

• Dann ein paar Folgefragen zum Thema Herzinfarkt, Arteriosklerose, metabolisches Syndrom.
Im Prinzip wollte sie nur die Definitionen wissen und ob man die Zusammenhänge dieses Krankheitskomplexes versteht.

• Dann als Differentialdiagnose: Anurie / Oligurie.
Ich musste innerlich grinsen, weil ich mir ausgerechnet das am selben Morgen noch mal angesehen hatte und konnte hier sicher glänzen mit den korrekten Werten und Definitionen von Anurie und Oligurie. Danach die Ursachen schön eingeteilt in prärenal, renal und postrenal – was ein anerkennendes Nicken auf der anderen Seite des Tisches bewirkte… ;-)

Zum Aspekt prärenale Ursachen wollte sie zur Exsikkose noch wissen, wie man die diagnostizieren kann: Hautturgor, Augenbulbi. Und ihr war noch wichtig, dass auch Verwirrtheit, besonders bei älteren Menschen, ein Hinweis auf Exsikkose sein kann.

• Als letztes Thema bekam ich noch eine Blickdiagnose:
geschwollene Halslymphknoten, unregelmäßiges Exanthem am Oberkörper. Meine ersten Vermutungen gingen Richtung Infektionskrankheiten, wie Röteln, Toxoplasmose, Mononukleose. Habe dann noch hinzugefügt, dass es auch Schwellungen der Halslymphknoten bei Leukämie und den Lymphomen gibt, allerdings mit einer anderen Darstellung. Dann bekam ich den Hinweis, das Blatt umzudrehen und auf der Rückseite war noch ein Foto von einer Racheninspektion zu sehen: gerötete Schleimhäute in Mund und Rachen, die Tonsillen gerötet und mit weißlichen Belägen. Hier habe ich dann weiter ausgeführt, dass es vermutlich keine Diphtherie ist, weil die Beläge anders aussehen und habe beschrieben, wie man den Unterschied rausfindet. Aber dann bekam ich schon den Hinweis, dass ich die richtige Krankheit bereits genannt hatte: Mononukleose.

Dann sprang das Team auf und schüttelte mir die Hand zur Gratulation!!!
Das war eine regelrechte Punktlandung, wenn ich mir überlege, was ich im Vorfeld alles getan habe – außer gut lernen selbstverständlich – um meine Angst vor dieser Prüfung in den Griff zu kriegen.
Ich hatte nie Sorge um die schriftliche Prüfung. Aber die mündliche war eine unangenehme Vorstellung, obwohl ich in der Vergangenheit noch nie wirklich schlechte Erfahrungen mit Prüfungen gehabt habe.
Abgesehen von der ausgezeichneten Ausbildung an der AfG durch die begeisterten, empathischen, sympathischen und fachlich wirklich hervorragenden Dozenten, habe ich nebenher noch einiges getan, um mich auf die Prüfung vorzubereiten.
Hier ein kurzer Überblick – vielleicht gibt es ja dem einen oder anderen noch eine Idee:

• Coaching-Stunden bei Vera Rumor: sie weiß so viel, dass man sich leider oft verleiten lässt, einfach ihren Erklärungen lauschen zu wollen – aber das ist auch schon klasse! ;-)
• Familienstellen bei Jeanette Striebich und Solana Schüler (es gibt eine offene Gruppe in Heidelberg, wo man sein Thema aufstellen lassen kann)
• Homöopathie: – leider weiß ich nicht, was für Kügelchen ich bekommen habe, aber ich bin
überzeugt, sie haben geholfen
• The Work nach Byron Katie bei Elke Januszkiewicz ist auch sehr gut um seine Prüfungsängste zu bearbeiten – hat gewirkt!
• Heilsteine von Dr. Landmann
• Lerngruppe mit Nina, Gaby und Petra – das war echt klasse, dass Petra noch weiter mit mir gelernt hat, nachdem sie selber ihre Prüfung schon geschafft hat. Danke!
• Ohrakupunktur eine Stunde vor der Prüfung von Petra Kauther HP
• Neurodoron…10 Minuten vor der Prüfung habe ich gleich vier auf einmal eingeschoben – Klasse Tipp! Danke Ursula!

Und noch ein weiterer Aspekt, der mir wichtig war:
eine Woche vor der Prüfung habe ich bei Dura mater in Mannheim eine Prüfungssimulation gemacht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, von jemandem befragt zu werden, der mich nicht kennt, und den ich nicht kenne. Diese Prüfung war im Grunde sogar anspruchsvoller als die echte…
Danke euch allen! War eine Super Zeit!

Ich habe die mündliche Prüfung bestanden. Ich meldete mich wie befohlen bei Frau Liebel (Einladung und Personalausweis nicht vergessen), die führte und parkte mich dann vor dem Prüfungszimmer. Ich setzte mich auf eine Bank und wunderte mich über die argwöhnischen Blicke von ein paar hausinternen Handwerkern, bis mir auffiel, dass neben mir der Eingang der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten war.
Dann ging es los.
Dr. Ott bat mich rein und erklärte, dass es ihm nicht um Detailwissen, sondern ausschließlich um Struktur ginge. Sollte man etwas nicht wissen, sollte man dies sofort offen zugeben, dann würde es eine Ersatzfrage geben.

1.) Mann kommt mit Husten.
Es wurde still in dem Raum, weil ich den Arzt mind. 5 Sek. anstarrte, weil ich dachte, da würde noch was kommen, kam aber nichts.
Wert lag hier bei der gründlichen Anamnese. Pluspunkte bekam ich, weil ich nach außergewöhnlichen Hobbys wie Taubenzucht (Ornithose) und ehrenamtliche Tätigkeiten bei Obdachlosen (Tuberkulose) fragte. Ich untersuchte den Patienten von Kopf bis Fuß, übertrieb aber leider. Als ich bei den Augenbewegungen auf die Hirnnerven einging, sagte Dr. Ott, dass der Patient immer noch hustet. Also trat ich aufs Gas und nahm mir den Thorax vor. IPPAF. War ein kniffliger Fall, weil der Patient auch noch übergewichtig war. Ich stellte ein Lungenöden fest, davor ging es noch um typische und atypische Pneumonien. Dann ging es auf das Herz, ich erzählte, welche Herzerkrankungen welchen Symptome machen. Er wollte die Dyspnoe im Liegen und das viele Pinkeln nachts hören, und die Kissenlager, die die Leute bauen, damit sie mit angehobenen Oberkörper schlafen. Das Ende vom Lied war eine Überweisung zum Kardiologen, damit das Herz genau untersucht wird, weil eine dekompensierte Herzinsuffizienz drohte.
Zusatzfrage: welche Medikamenten Anamnese könnten sie sich Vorstellen. Antwort: Diuretika.

2.) Mann kommt in Praxis, weil er Blut auf dem Stuhl bemerkt hat.
Gründe, von Colitis ulcerosa, Hämorrhoiden, Karzinom, Schmerzen überhaupt: Divertikulitis. Und dann kam der Schrecken. Führen sie eine rektale Untersuchung durch! War aber halb so schlimm, er wollte wieder Struktur haben, Anus anschauen (Fissuren, Hämorrhiden), Tonus des Schließmuskels, worauf es ihm ankam waren letztendlich Polypen und dass ich den Patienten schleunigst zur Darmspiegelung schicke, da Präkanzerose. Dann wollte er wissen, wie das schulmedizinisch operativ entfernt wird und ob dafür eine Vollnarkose erforderlich sei. Antwort: keine Vollnarkose, schlinge in den Hintern, dann wird das abgeschmolzen, bei Bedarf gibt es ein Schlafmittel.
Der Spruch: „Bei Blut, egal aus welcher Körperöffnung, besteht so lange Karzinomverdacht, bis das Gegenteil festgestellt wurde“, kam sehr gut an.

3.) Während ich mit Patient 2.) beschäftigt bin, kommt die Gehilfin rein gestürmt „Herr Müller ist umgefallen, kommen sie schnell“
Toll. Hoffentlich weiß Herr Müller nicht, wo ich gerade meine Finger hatte.
Der Mann liegt bewusstlos am Boden, was unternehme ich. Ganz wichtig, Atmung und Puls kontrollieren. Totaler Stillstand. 30 mal Druckmassage, 2 mal Beatmung, davor gab ich noch die Anweisung, dass der Notarzt verständigt werden soll. Dr. Ott wollte die Frequenz der Massage wissen. Ich hatte keinen Zahlenwert im Kopf, also machte ich es ihm an einem imaginären Herrn Müller vor, so wie wir es geübt hatten. Kam klasse an. Leute, nur Mut. Er wollte auch die tiefe des Druckes haben, da habe ich einfach 10 cm rausgehauen, war ein bisschen zu viel, aber durch meine Demonstration, war die falsche Antwort entschuldigt. Dann hatte Herr Müller wieder Puls und Atmung, und ich machte eine stabile Seitenlage.

4.) Dr. Ott fragte die Heilpraktikerin neben sich, ob sie noch fragen hätte. Ich guckte die Heilpraktikerin ganz entgeistert an, weil ich eine Dreiviertelstunde nur auf Dr. Ott geachtet hatte, war mir ganz entgangen, dass da noch jemand saß. Sie wollte wissen, ob es auch andere Notfalllagerungen gibt. Da habe ich den Beininfarkt (Sitzen und Bein Hängen lassen), Herzinfarkt und Hirnschlag (Oberkörper oben) genommen.

Dann wurde ich rausgeschickt, nach fünf Minuten wieder reingeholt und ich hatte bestanden.
Das Nachgespräch war interessant: nach der Reanimation hätte ich den RR messen müssen, denn bei 50/30 oder weniger muss man weiter massieren, da der RR nicht für die Durchblutung des Gehirns reicht. Hörte ich zum ersten mal.

Leute, das ist echt zu schaffen, ich weiß nicht wie die anderen Ärzte drauf sind, aber ich wünsche Euch Prüfer, die so drauf sind wie Dr. Ott.
Ich habe mir eine Rolle Paketpapier für 2,80 gekauft und die Organsysteme groß skizziert und beschriftet. Das half mir Zusammenhänge zwischen Lunge Herz Herz Lunge Nieren Magen-Darm-Trakt und und und einzuprägen (kauft Euch aber auch Filzstifte dazu, bei Kugelschreibern werdet Ihr noch fehsichtig). Ich war glatt rasiert und trug weißes Hemd, Sakko und Krawatte. Ich kann Euch nicht sagen, ob dass jetzt ein Vorteil war, oder nicht. Wenn ja, dann muss das was unbewussteste sein .

Ich bin jetzt für 4-5 Tage offline, und kann leider nicht auf direkte Rückfragen reagieren, aber ab nä Wo könnt Ihr mich löchern so viel Ihr wollt.
Aber eins sage ich Euch schon jetzt: keine Panik, wir sind gut aufgestellt.

Datum: Dez. 2011
Dauer: 60 Minuten
Ergebnis: B E S T A N D E N
Prüferin: Fr. Dr. Harms
Beisitzerin: Name vergessen

Legende:
??? Frage
? Zwischenfrage
! Antwort
Ich denke…
!!! Wichtig

Die Prüfung begann mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Prüferin, Beisitzerin und ich sagten ein paar Sätze zu unserer Person. Es gab keine Bandaufzeichnung. Beide haben fleißig Protokoll geschrieben.

??? Rektale Untersuchung. Erzählen Sie mal!
Isses wahr? Muss diese Prüfung mit der Peinlichkeit der rektalen Untersuchung beginnen?

! Ich erzähle, was ich alles brauche: Handschuhe, Fingerling, Vaseline, Testbriefchen für okkultes Blut im Stuhl… !!! Sie legte großen Wert darauf, dass sowohl Handschuhe als auch der Fingerling noch drüber getragen werden müssen, falls eins von beiden kaputt geht, Hygiene und so. Ich erzähle von den versch. Positionen: Steinschnittstellung, Seitenlage und vornüber gebeugt. Ich gehe gemäß dem Schema IPPAF weiter vor:

I: Fissuren, Hygiene, Hämorrhoiden, Marisken…

P: Analsphinktertonus, Hämorrhoiden, Schleimhaut, Tumoren, Polypen, Prostata…

? Wie fühlt sich die Schleimhaut an, wie Tumoren, wie Polypen, wie führen Sie den Finger genau ein, wo ist die Prostata, wie groß ist sie, wie weit kommen Sie rein?

Ok Christina, blamiere dich täglich, dann lebt sichs leichter!

! Ich krümme also meinen Finger und zeige, wie ich vorgehen würde. Sie müssen wissen, ich habe das bis jetzt noch nicht gemacht! Schön im Kreis das ganze Darmlumen abtasten…

? Wie können Sie dem Patienten die Untersuchung erleichtern?

! Ich kläre ihn vorher auf, was ich vorhabe und bitte ihn, sich vorzustellen, er hätte Stuhlgang (pressen), dann tuts auch nicht so weh.

P: perkutiert wird da nix

A: nein danke

F: passt schon

? Was machen Sie mit dem Hämokkult- Test?

! Den am Fingerling haftenden Stuhl darauf abstreifen und Indikatoranzeige abwarten.

? Der Test ist positiv. Was TUN sie?

!!! Blutungen aus Körperöffnungen sind so lange als Carzinom zu werten, bis das Gegenteil bewiesen ist. Ich schicke den Patienten zur weiteren Diagnostik zum Arzt.

??? Ihre Nachbarin bittet Sie zu sich nach Hause. Sie sei besorgt weil ihr Mann seit ca. 1 Stunde mit Schmerzen im Bein in der Wohnung umherirrt. Das Bein ist kalt und blass. Was ist zu tun?
Super, denk ich, der hat einen arteriellen Verschluss. Lass dir Zeit und erzähle gaaanz langsam, was du weißt…

! Ich fahre zum potenziellen Patienten und erhebe anhand der Anamnese den Verdacht eines arteriellen Verschlusses. Ich rufe sofort den Notarzt, da das Gewebe unterhalb der Stenose innerhalb 6 h irreversibel zugrunde geht. Ich prüfe seitenvergleichend die Pulse.

? Was für klinische Befunde sind bei diesem Patienten noch zu erheben?

! Die 5 P: Paresthesia, Prostration, Pulselessness, Paleness, Pain !!! (peitschenhiebartig!)

? Was tun Sie mit dem Patienten?

Ich beruhige ihn, lagere das Bein tief und packe es in Watte. Hat man ja immer in der Jackentasche dabei…

Insofern ich es beherrsche, lege ich einen venösen Zugang.

? Was liegt dem arteriellen Verschluss meistens zugrunde?

Hä, was? Wie jetzt?

! Ich versteh die Frage nicht. Lächeln…

? Na, wodurch ist der Verschluss bedingt?

Scheiße…Was will die hören?

! Ich erzähle was von PaVK und rauchen und Wohlstandskrankheiten und so. Sie schaut mich mitleidig an…

Ich schwimme, ich möchte hier sofort den Raum verlassen, bittäää…

? Naja, ich meine, wo kommt denn der Thrombus her?

Hilfäää… Herz- Kreislauf war noch nie so meine Stärke.

! So kommen wir nicht weiter. Ich weiß nicht, was Sie hören wollen und erzähle Ihnen jetzt einfach mal den Weg des Blutes durch das Herz. Freundliche Zustimmung.

Obere & untere Hohlvene- re VH- Trikuspidalklappe- re Kammer- Pulmonalklappe- Lunge- li VH- Mitralklappe- li Kammer- Aortenklappe- Körperkreislauf…

? Sehr richtig. Und wo kommt der Thrombus dann folgerichtig her?

Aaah…

! Na aus dem linken Vorhof.

? Was lange währt… Und als Folge von welcher Herzrhythmusstörung tritt der arterielle Verschluss häufig auf?

Lieber Gott, lass es vorbei sein… Ich gehe gedanklich die Anmeldeformulare für die Märzprüfung durch…

! Nach ca. 5 maligem Bitten um weitere kleine Tipps, was sie hören will, gebe ich nach Ausschlussverfahren die Antwort Vorhofflimmern. !!! Das haben wohl sehr viele Patienten und die Folge ist dann eben häufig ein arterieller Verschluss.

Hätte man wissen können…

??? Desinfektion. Warum, wie, womit, wer, was…?
Es gibt einen Gott…Bin MTLA, da kenn ich mich aus.

! Ich teile mein umfangreiches Wissen auf diesem Gebiet mit dem Auditorium.

Inaktivierung oder Abtötung pathogener Keime. Vor und nach Patientenkontakt desinfizieren. Unterschied Haut und Händedesinfektion (Händedes. hat rückfettende Inhaltsstoffe, die bei der Hautdes. bezüglich Pflastern und Verbänden die Haftung erschweren). Ich zeige mit meinen Händen die genaue Vorgehensweise… Schön zwischen den Fingern, und unter den Nägeln, und oben und unten und die Daumen nicht vergessen! Hygienische Händedes. (erst desinfizieren, dann waschen). Chirurgische Händedes. (Hände & Unterarme waschen und dann 2 x 2,5 Minuten desinfizieren) Machen die bestimmt alle so, die Chirurgen…

Steril filtrierte 70-80%ige Alkohole verwenden, die vom Robert- Koch- Institut oder der DGHM zugelassen sind. Flächendesinfektion, 2 – Eimer- Methode, das volle Programm.

? Ihre Mitarbeiterin Ich habe eine groooße Praxis hat eine Nagelbettentzündung. Was raten Sie ihr in Bezug auf die Praxishygiene?

! Sie soll Handschuhe tragen.

Dem Gesicht der Prüferin entnehme ich, dass ich wohl besser noch mal nachdenken soll…

! Welches Ausmaß hat denn die Nagelbettentzündung?

? Schon groß, offen, der Eiter läuft raus.

Hätte sie ja gleich sagen können…

! Ich schicke meine Mitarbeiterin zur weiteren Abklärung zum Arzt und lasse sie solange nicht in meiner Praxis arbeiten, da eine offene Wunde eine Infektionsquelle für sie und die Allgemeinheit darstellt.

Treffer!

??? Schildern Sie uns den Verlauf der Herzlungenwiederbelebung!
Schon wieder Herz, entspann dich, das kannst du. Ich denke an den Lippenstift auf der ollen Puppe… Mir ist ganz übel.

! Die Reanimation sollte so schnell wie möglich erfolgen, da jede Sekunde kostbar ist. Ich reanimiere im Verhältnis Herzdruckmassage : Beatmung 30:2, beginne mit der HDM. Hände übereinander, Arme durchgestreckt und aus der Schulter heraus in gleichmäßigen Bewegungen im Takt von „Feel the night fever“ danke Helmuth, das vergess ich nie wieder in der Mitte des Brustkorbes massieren.

? In der Mitte des Brustkorbes?

! Ja, normal.

Sie sieht unzufrieden aus. Was will sie hören? Blamiere dich täglich…

! Ich schiebe meinen Blazer zur Seite und lege meine Hände an der Stelle auf, wo ich drücken würde. Zustimmung der Prüferin, aber das sei nicht die Mitte des Brustkorbes.

Was ist das denn sonst?

? Überlegen Sie mal.

Sie wollte das BrustBEIN hören, was mir irgendwie aus meinem Kopf entfleucht war. !!! Und man solle doch bitte darauf achten, dass man nicht den Solarplexus trifft, weil der so schmerzempfindlich ist.

Meinetwegen.

! Beim Beatmen darauf achten, den Kopf zu überstrecken.

? Das wars, Frau Strauch, bitte gehen Sie einen Moment vor die Tür!

Ich bin durchgefallen…

Nach endlosen 5 Minuten wurde ich wieder reingerufen und um ein Feedback gebeten.

! Wie auch immer das Ergebnis ist, Sie waren sehr fair zu mir und haben mir geholfen, wo Sie nur konnten! Ich danke Ihnen für die angenehme Atmosphäre. Lächeln…

Die beiden sind mit mir noch mal alle Fragen durchgegangen und haben mich dort berichtigt, wo ich Fehler gemacht hatte.

! Bitte erlösen Sie mich!

Wir haben uns beraten und uns entschlossen, Sie durchkommen zu lassen. Wie das klingt…Nur eine ganz kleine Gefahr für die Volksgesundheit? Sie haben viel Wissen und wir glauben, dass Sie nur zu nervös waren. Sie haben sich selbst geholfen indem Sie ruhig geblieben sind und sich an der Anatomie und Physiologie orientiert haben. Wir glauben, dass Sie eine Praxis führen können.

! Ich gebe einen undefinierbaren Laut von mir und fange an zu heulen. Ich sage circa. 10 mal DANKE. Es war trotz allem eine schöne Prüfung mit einer unendlich geduldigen Amtsärztin. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Abschnitt nun hinter mir lassen und mal wieder ein „normales“ Buch lesen kann. J Danke an alle, die mich auf diesem Weg begleitet und mit mir mit gefiebert haben. Das ist ja wie bei der Oskarverleihung…

  • Allgemeines:
  • der Termin für die mündliche kam 3 Wochen vorher ins Haus
  • die Terminwünsche, die man bei der schriftlichen angeben kann, werden i.d.R. berücksichtigt
  • ich habe 2 Wochen vor der mündlichen Prüfung angefangen, harte Drogen zu nehmen (Passionsblume) J um mich ein bisschen zu beruhigen
  • bleibt in der Prüfung ruhig, trinkt Wasser und helft euch selbst wenn ihr nicht mehr weiter wisst (geht, wie ich, die Anatomie/Physiologie durch)
  • lasst die Prüfer an euren Gedankengängen teilhaben
  • BITTET UM HILFE!!! Ich habe das mehrfach getan und es wurde immer mit richtungsweisenden Tipps belohnt. Lasst euch zur richtigen Antwort führen.
  • lernt mit Audio CDs (Bonner Seminar & Kreawi Mündliche Überprüfung)
  • macht Training für die mündliche, redet vor Leuten

C.S.

Datum: Dez. 2011
Dauer: 60 Minuten
Ergebnis: B E S T A N D E N
Prüferin: Fr. Dr. Harms
Beisitzerin: Name vergessen

Legende:
??? Frage
? Zwischenfrage
! Antwort
Ich denke…
!!! Wichtig

Die Prüfung begann mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Prüferin, Beisitzerin und ich sagten ein paar Sätze zu unserer Person. Es gab keine Bandaufzeichnung. Beide haben fleißig Protokoll geschrieben.

??? Rektale Untersuchung. Erzählen Sie mal!
Isses wahr? Muss diese Prüfung mit der Peinlichkeit der rektalen Untersuchung beginnen?

! Ich erzähle, was ich alles brauche: Handschuhe, Fingerling, Vaseline, Testbriefchen für okkultes Blut im Stuhl… !!! Sie legte großen Wert darauf, dass sowohl Handschuhe als auch der Fingerling noch drüber getragen werden müssen, falls eins von beiden kaputt geht, Hygiene und so. Ich erzähle von den versch. Positionen: Steinschnittstellung, Seitenlage und vornüber gebeugt. Ich gehe gemäß dem Schema IPPAF weiter vor:

I: Fissuren, Hygiene, Hämorrhoiden, Marisken…

P: Analsphinktertonus, Hämorrhoiden, Schleimhaut, Tumoren, Polypen, Prostata…

? Wie fühlt sich die Schleimhaut an, wie Tumoren, wie Polypen, wie führen Sie den Finger genau ein, wo ist die Prostata, wie groß ist sie, wie weit kommen Sie rein?

Ok Christina, blamiere dich täglich, dann lebt sichs leichter!

! Ich krümme also meinen Finger und zeige, wie ich vorgehen würde. Sie müssen wissen, ich habe das bis jetzt noch nicht gemacht! Schön im Kreis das ganze Darmlumen abtasten…

? Wie können Sie dem Patienten die Untersuchung erleichtern?

! Ich kläre ihn vorher auf, was ich vorhabe und bitte ihn, sich vorzustellen, er hätte Stuhlgang (pressen), dann tuts auch nicht so weh.

P: perkutiert wird da nix

A: nein danke

F: passt schon

? Was machen Sie mit dem Hämokkult- Test?

! Den am Fingerling haftenden Stuhl darauf abstreifen und Indikatoranzeige abwarten.

? Der Test ist positiv. Was TUN sie?

!!! Blutungen aus Körperöffnungen sind so lange als Carzinom zu werten, bis das Gegenteil bewiesen ist. Ich schicke den Patienten zur weiteren Diagnostik zum Arzt.

??? Ihre Nachbarin bittet Sie zu sich nach Hause. Sie sei besorgt weil ihr Mann seit ca. 1 Stunde mit Schmerzen im Bein in der Wohnung umherirrt. Das Bein ist kalt und blass. Was ist zu tun?
Super, denk ich, der hat einen arteriellen Verschluss. Lass dir Zeit und erzähle gaaanz langsam, was du weißt…

! Ich fahre zum potenziellen Patienten und erhebe anhand der Anamnese den Verdacht eines arteriellen Verschlusses. Ich rufe sofort den Notarzt, da das Gewebe unterhalb der Stenose innerhalb 6 h irreversibel zugrunde geht. Ich prüfe seitenvergleichend die Pulse.

? Was für klinische Befunde sind bei diesem Patienten noch zu erheben?

! Die 5 P: Paresthesia, Prostration, Pulselessness, Paleness, Pain !!! (peitschenhiebartig!)

? Was tun Sie mit dem Patienten?

Ich beruhige ihn, lagere das Bein tief und packe es in Watte. Hat man ja immer in der Jackentasche dabei…

Insofern ich es beherrsche, lege ich einen venösen Zugang.

? Was liegt dem arteriellen Verschluss meistens zugrunde?

Hä, was? Wie jetzt?

! Ich versteh die Frage nicht. Lächeln…

? Na, wodurch ist der Verschluss bedingt?

Scheiße…Was will die hören?

! Ich erzähle was von PaVK und rauchen und Wohlstandskrankheiten und so. Sie schaut mich mitleidig an…

Ich schwimme, ich möchte hier sofort den Raum verlassen, bittäää…

? Naja, ich meine, wo kommt denn der Thrombus her?

Hilfäää… Herz- Kreislauf war noch nie so meine Stärke.

! So kommen wir nicht weiter. Ich weiß nicht, was Sie hören wollen und erzähle Ihnen jetzt einfach mal den Weg des Blutes durch das Herz. Freundliche Zustimmung.

Obere & untere Hohlvene- re VH- Trikuspidalklappe- re Kammer- Pulmonalklappe- Lunge- li VH- Mitralklappe- li Kammer- Aortenklappe- Körperkreislauf…

? Sehr richtig. Und wo kommt der Thrombus dann folgerichtig her?

Aaah…

! Na aus dem linken Vorhof.

? Was lange währt… Und als Folge von welcher Herzrhythmusstörung tritt der arterielle Verschluss häufig auf?

Lieber Gott, lass es vorbei sein… Ich gehe gedanklich die Anmeldeformulare für die Märzprüfung durch…

! Nach ca. 5 maligem Bitten um weitere kleine Tipps, was sie hören will, gebe ich nach Ausschlussverfahren die Antwort Vorhofflimmern. !!! Das haben wohl sehr viele Patienten und die Folge ist dann eben häufig ein arterieller Verschluss.

Hätte man wissen können…

??? Desinfektion. Warum, wie, womit, wer, was…?
Es gibt einen Gott…Bin MTLA, da kenn ich mich aus.

! Ich teile mein umfangreiches Wissen auf diesem Gebiet mit dem Auditorium.

Inaktivierung oder Abtötung pathogener Keime. Vor und nach Patientenkontakt desinfizieren. Unterschied Haut und Händedesinfektion (Händedes. hat rückfettende Inhaltsstoffe, die bei der Hautdes. bezüglich Pflastern und Verbänden die Haftung erschweren). Ich zeige mit meinen Händen die genaue Vorgehensweise… Schön zwischen den Fingern, und unter den Nägeln, und oben und unten und die Daumen nicht vergessen! Hygienische Händedes. (erst desinfizieren, dann waschen). Chirurgische Händedes. (Hände & Unterarme waschen und dann 2 x 2,5 Minuten desinfizieren) Machen die bestimmt alle so, die Chirurgen…

Steril filtrierte 70-80%ige Alkohole verwenden, die vom Robert- Koch- Institut oder der DGHM zugelassen sind. Flächendesinfektion, 2 – Eimer- Methode, das volle Programm.

? Ihre Mitarbeiterin Ich habe eine groooße Praxis hat eine Nagelbettentzündung. Was raten Sie ihr in Bezug auf die Praxishygiene?

! Sie soll Handschuhe tragen.

Dem Gesicht der Prüferin entnehme ich, dass ich wohl besser noch mal nachdenken soll…

! Welches Ausmaß hat denn die Nagelbettentzündung?

? Schon groß, offen, der Eiter läuft raus.

Hätte sie ja gleich sagen können…

! Ich schicke meine Mitarbeiterin zur weiteren Abklärung zum Arzt und lasse sie solange nicht in meiner Praxis arbeiten, da eine offene Wunde eine Infektionsquelle für sie und die Allgemeinheit darstellt.

Treffer!

??? Schildern Sie uns den Verlauf der Herzlungenwiederbelebung!
Schon wieder Herz, entspann dich, das kannst du. Ich denke an den Lippenstift auf der ollen Puppe… Mir ist ganz übel.

! Die Reanimation sollte so schnell wie möglich erfolgen, da jede Sekunde kostbar ist. Ich reanimiere im Verhältnis Herzdruckmassage : Beatmung 30:2, beginne mit der HDM. Hände übereinander, Arme durchgestreckt und aus der Schulter heraus in gleichmäßigen Bewegungen im Takt von „Feel the night fever“ danke Helmuth, das vergess ich nie wieder in der Mitte des Brustkorbes massieren.

? In der Mitte des Brustkorbes?

! Ja, normal.

Sie sieht unzufrieden aus. Was will sie hören? Blamiere dich täglich…

! Ich schiebe meinen Blazer zur Seite und lege meine Hände an der Stelle auf, wo ich drücken würde. Zustimmung der Prüferin, aber das sei nicht die Mitte des Brustkorbes.

Was ist das denn sonst?

? Überlegen Sie mal.

Sie wollte das BrustBEIN hören, was mir irgendwie aus meinem Kopf entfleucht war. !!! Und man solle doch bitte darauf achten, dass man nicht den Solarplexus trifft, weil der so schmerzempfindlich ist.

Meinetwegen.

! Beim Beatmen darauf achten, den Kopf zu überstrecken.

? Das wars, Frau Strauch, bitte gehen Sie einen Moment vor die Tür!

Ich bin durchgefallen…

Nach endlosen 5 Minuten wurde ich wieder reingerufen und um ein Feedback gebeten.

! Wie auch immer das Ergebnis ist, Sie waren sehr fair zu mir und haben mir geholfen, wo Sie nur konnten! Ich danke Ihnen für die angenehme Atmosphäre. Lächeln…

Die beiden sind mit mir noch mal alle Fragen durchgegangen und haben mich dort berichtigt, wo ich Fehler gemacht hatte.

! Bitte erlösen Sie mich!

Wir haben uns beraten und uns entschlossen, Sie durchkommen zu lassen. Wie das klingt…Nur eine ganz kleine Gefahr für die Volksgesundheit? Sie haben viel Wissen und wir glauben, dass Sie nur zu nervös waren. Sie haben sich selbst geholfen indem Sie ruhig geblieben sind und sich an der Anatomie und Physiologie orientiert haben. Wir glauben, dass Sie eine Praxis führen können.

! Ich gebe einen undefinierbaren Laut von mir und fange an zu heulen. Ich sage circa. 10 mal DANKE. Es war trotz allem eine schöne Prüfung mit einer unendlich geduldigen Amtsärztin. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Abschnitt nun hinter mir lassen und mal wieder ein „normales“ Buch lesen kann. J Danke an alle, die mich auf diesem Weg begleitet und mit mir mit gefiebert haben. Das ist ja wie bei der Oskarverleihung…

  • Allgemeines:
  • der Termin für die mündliche kam 3 Wochen vorher ins Haus
  • die Terminwünsche, die man bei der schriftlichen angeben kann, werden i.d.R. berücksichtigt
  • ich habe 2 Wochen vor der mündlichen Prüfung angefangen, harte Drogen zu nehmen (Passionsblume) J um mich ein bisschen zu beruhigen
  • bleibt in der Prüfung ruhig, trinkt Wasser und helft euch selbst wenn ihr nicht mehr weiter wisst (geht, wie ich, die Anatomie/Physiologie durch)
  • lasst die Prüfer an euren Gedankengängen teilhaben
  • BITTET UM HILFE!!! Ich habe das mehrfach getan und es wurde immer mit richtungsweisenden Tipps belohnt. Lasst euch zur richtigen Antwort führen.
  • lernt mit Audio CDs (Bonner Seminar & Kreawi Mündliche Überprüfung)
  • macht Training für die mündliche, redet vor Leuten

C.S.

Datum: 12.08.2011 9.52 Uhr
Dauer: ca. 1 Stunde
Prüferin: Frau Dr. Leutinger u. Beisitzerin

Die Prüfung fand in der Bibliothek statt. Anfangs kurze Begrüßung und Vorstellung. Die Atmosphäre war freundlich, und ich wurde z.B. gefragt, ob ich etwas zu trinken dabei hätte. Die Beiden merkten, dass ich sehr aufgeregt war und bemühten sich, mich zu beruhigen. Dann ging es streng zur Sache,
jeweils in die genauen Einzelheiten und mit zahlreichen Zwischenfragen.

• Gesetze
Welche Gesetze sind für den Heilpraktiker relevant? Welche fallen Ihnen ein?

Inhalte genau nachgefragt beim: Heilpraktikergesetz, Hebammengesetz, Zahnheilkundegesetz (dabei kurzer Ausflug in die Mundhöhle), Infektionsschutzgesetz
§§ 6, 7, 34, 42 und 24, usw…, BOH

• Was wird der Heilpraktiker überprüft (Einladung)?

Alle neun Punkte sind wichtig.

• Bei einem Patienten in Ihrer Praxis trübt sich das Bewusstsein immer mehr ein, was tun Sie?

Prüfungsintensivkurs von Gerd Dorschner. In seinem Skript steht alles drin….
Alles ganz genau beschreiben.

• Anamnese

Habe mein nach dem Diagnose-Lehrbuch für Heilpraktiker von M. Allmeroth ausgearbeitetes Schema vorgetragen. Die Reihenfolge der einzelnen Schritte war nicht unbedingt so gewünscht.

• Was bedeutet IGE und was können Sie dazu sagen?

Plasmaproteine, Immunglobuline , Würmer und Allergien. Was noch? Habe mich mit der genauen
Beschreibung nicht ganz leicht getan….

• Fall: Mann, 50 Jahre, Sie werden zum Hausbesuch gebeten, starke Kopfschmerzen,
Entzündung am Auge, deutet auf Meningitis hin. Was machen Sie?

Prüfe die Zeichen: Lasègue, Brudzinki, Kernig,
denke aber, es handelt sich um einen Notfall und zwar um ein akutes Glaukom! Richtig!!!
Genaue Beschreibung des akuten Glaukoms. Palpation: Steinharter Augenbulbus.
Ursache: Kammerwasser fließt nicht ab. Augeninnendruck auf bis zu 50 – 80 mm/HG erhöht.
Schädigung des N. opticus, Gefahr der Erblindung. Was macht der Augenarzt? usw …

Dann noch das chronische Glaukom.

• Die Definition der Reflexe, Reflexbogen, Eigen- und Fremdreflexe.
Welche, wie und wo genau?

Die Definition habe ich nicht gut hingebracht, daher wurde dann sehr genau nachgehakt.
Der Spruch „die sensiblen Affen (afferent) klettern hoch und gehen über die Hintertüre rein“ hat mir sehr geholfen. Umschaltung wo?
Eigenreflexe monosynaptisch, Reizaufn. und reizbeantw. Organ identisch, keine Ermüdbarkeit. Bizeps-, Trizeps-, Radius-Periost, Achillessehnen- u. Patellasehnenreflex.
Fremdreflexe polysynaptisch, Reizaufn. u. reizbeantw. Organ nicht identisch. Ermüdbarkeit.
Bauchhaut- u. Cremasterreflex genannt.
(Wo und wie sollte man nochmal genau üben, dass man es ohne Probleme zeigen kann).

• Labor: CRP – Wert

Akute Phase Protein, 0,5 mg/dl, wichtig vor allem bei bakteriellen Entzündungen,
steigt früh sehr schnell an. Schneller als BSG. Wichtig war noch die Verlaufskontrolle.
Wo noch? Systematische Entzündungen. Rheumatischen Entzündungen nur im Schub!

• Hygienische Händedesinfektion

Genaues Prozedere

Danach wurde ich herausgeschickt. Ich war einfach fertig! Nach einer kleinen Ewigkeit wurde ich wieder hereingerufen und gefragt, wie ich mich selbst einschätzen würde? Habe gesagt, ich hätte manches wahrscheinlich besser rüberbringen können. Sie haben mir dann sehr nett gratuliert und gemeint, ich hätte bestanden, ich hätte ein breites Wissen gezeigt.

Den Stein, der mir vom Herzen gefallen ist, hat man sicher gehört.

Mit der Heilpraktiker-Ausbildung habe ich ohne besondere Vorkenntnisse begonnen und ziemlich genau zwei Jahre bis zum erfolgreichen Abschluss gebraucht.
Ich danke Herrn Dorschner, Ursula, den Dozenten der AFG, Vera Rumor, Lisa und allen, die mich begleitet haben. Die in dieser Zeit gewonnenen Erfahrungen sind mir sehr wertvoll.

Allen, die dieses Protokoll lesen und die Prüfung noch vor sich haben, wünsche ich viel Glück
und Erfolg!

Die schriftliche Prüfung war für mich schwer, aber machbar. Vor der mündlichen hatte ich aber arge Bedenken. Nach einem Semester ausgezeichneten Intensivunterricht an der AfG und einer teilweisen Wiederholung bestimmter Themen in den Seminaren im darauffolgenden Semester, habe ich gelernt, viel Stoff aufzunehmen und so gut es ging zu verarbeiten. Wir haben nur bei Vera Rumor in dem Prüfungsvorbereitungskurs gelernt, frei über bestimmt Themen zu sprechen. Veras Vorgehen mit vorheriger Themenverteilung plus Info dazu und  kurzer Vorbereitungszeit für den Vortrag war äußerst hilfreich. Das hat niemand sonst gemacht.
Weniger aufbauend hingegen fand ich die Vorlage der Fragen aus dem 2. Staatsexamen für Mediziner. Außer Frust und Angst kam bei mir nichts an.
Da ich aus einem nichtmedizinischen Beruf komme, mit all den wirren (vgl. Neurodermitis- „neuro“-weil früher irrtümlich….) und unlogischen medizinischen Begriffen arg zu kämpfen hatte, war mir HP Susanne Armbrust eine große Hilfe als Coach vor der Prüfung. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Unbezahlbar und unvergessen waren und sind die Erfahrungen in den Lerngruppen mit Annette und Sabine. Euch verdanke ich sehr viel.
Für alle „Zukünftigen“ alles, alles Gute!! Ihr müsst viel lernen aber auch verstehen.
Herzliche Grüße

Prüferin: Frau Dr. Leutinger (P), Beisitzerin und zukünftige Prüferin Frau Dr. Meysel(M)
HP Frau Herbst führte Protokoll

Die Prüfung begann fünf Minuten früher, da alle Personen anwesend und bereit waren.

Die erste Frage: Sind Sie in der Lage diese Prüfung abzulegen?

Nun, ich war vorher die drei Stockwerke zu Fuß noch oben gegangen, um dem Sympathikus vorzutäuschen, dass ich bereits aufgrund dieser psychischen Extremsituation seinem  Impuls folgend  auf der Flucht sei. Diese Ergotropie bewirkte nun aber ein Zusammentreffen von Angstschweiß und dem Versuch des VNS, die neu aufgekommene erhöhte Körpertemperatur durch Schweißerzeugung – vor allem auf der Stirn – wieder herunterzufahren. Durch das viele Sitzen beim Lernen völlig untrainiert, reagierte der Körper extrem positiv chrono-,  ino-, und dromotrop. Alles war „trop“. Also  die Frage war gar nicht so einfach zu beantworten.
„Ja, ich bin in der Lage diese Prüfung abzulegen“ gab dem Geschehen  eine unglaubliche weitere Dynamik.

1.  Ohne weiteren Erläuterung: Nennen Sie die Gesetze, die für den HP wichtig sind.

Beim Durchblick der Protokolle fällt auf, dass u. a. Hanna H.H. am 21. Januar 2011 fast dieselben Fragen bekam. Leider weiß man nicht im Voraus, welche(r) Prüfer/in zuständig ist. Ich war voll auf Neurologie – was in letzter Zeit häufiger vorkam – und kardiovaskuläres System ausgerichtet. So empfand ich diese Aufforderung wie einen Guss mit einem Eimer kaltem Wasser.
Wir hatten aber in unserer Lerngruppe die Gesetze durchgearbeitet – danke hier an Annette, Lisa (für ihre Unterlagen) und Sabine.  So war der Einstieg gut.
HS: § 24 u. a. auch Verbot der Behandlung von Personen, die an einer sexuell übertragbaren Krankheit erkrankt oder dessen verdächtig sind.
P: Wie erkennen Sie, dass es sich um eine dieser Erkrankungen handelt?
HS: Schnell Symptome der wichtigsten  aufgezählt. Auch die Krätze erwähnt mit Symptomen.
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus 1988: jeder Mensch – gleich welcher Staatsangehörigkeit – kann die Erlaubnis bekommen. Deshalb darf ich heute hier sitzen.
Zum Thema Impfen bemerkte ich, dass es dem HP grundsätzlich nicht verboten sei, er aber mit der Beschaffung der verschreibungspflichtigen Arzneimittel Problem bekommen würde. Fr. Dr. L. meinte, dass man daran noch etwas ändern werde in Zukunft. Es war eine nette Atmosphäre und wir waren uns alle einig. Doch dann kam eine kleine Schwächephase, als ich über die zwei Teile (?) der BOH berichten sollte. Mir fiel ein: Dokumentations-, Fortbildungspflicht, Hygienemaßnahmen, Schweigepflicht.
P: Wie ist das mit der Schweigepflicht?
HS: Sie beinhaltet auch Schweigepflicht gegenüber Familienmitgliedern.
P: Ja und das ganze Dorf darf es wissen?
HS: Natürlich nicht. Mit „auch“ war „generell“ und „auch“ gemeint. Aber anders als bei Ärzten nicht bei Strafprozessen, sondern nur bei Zivilprozessen darf sich der HP auf seine Schweigepflicht berufen.
P: (Schweigen)
SORGFALTSPFLICHT wäre das wichtige Wort gewesen, aber es kam nicht.
Tipp: Wenn ich etwas schlecht formuliert hatte oder nicht wusste, habe ich nach der Belehrung oder Korrektur nachgelegt. Ja, genau, weil…../wobei noch an …. zu denken ist. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben und  den Eindruck vermittelt, dass noch (viel) Hintergrundwissen da ist, es bloß im Moment nicht parat war.

2. Anamnese- ein neuer Patient kommt ohne besondere Krankheiten. 

HS: Blickdiagnose, erster Eindruck – Auffälligkeiten im Gesicht, an Händen, Gang etc.
P: Welche Fragen stellen Sie?
HS: augenblickliches Befinden/Probleme? Veränderungen? Vorerkrankungen, Krankenhausaufenthalte? Familien- (Neurodermitis mit Asthma/Milchschorf in der Verwandtschaft), Reise-, Medikamentenanamnese.
P: Häkchen, Häkchen
HS: Inspektion
P: Nein, wir sind bei der Anamnese –was noch?
HS: Schmerzen und  – (Black out)
Also sie wollte die wichtigen Körperfunktionen und Ernährungs- und Trinkgewohnheiten hören – und zwar strukturiert. Da ich von einem Patienten ausging, der eigentlich keine „Krankheit“ hat, war das ausgeklammert, was ein Fehler war. Also wieder nachgelegt. Na ja. Aber warum sollte ich nach Fieber fragen und Miktionsproblemen? Meine erste Frage wäre ohnehin nach seinen/ihren augenblicklichen Problemen, die ihn/sie zu mir führen. Missverständnis-, – interpretation: sofortige Reparatur.

3. Palpation der Leber

HS: Patient liegt, Knierolle, beide Hände auf Höhe der re Medioklavikularlinie flach auf Bauchdecke, Fingerspitzen schieben sich unterhalb des Rippenbogens, Patient atmet tief ein, Leberrand kommt den Fingern entgegen. Normal weich, pathologisch hart, höckrig.
P: Die normale Leber ist nicht tastbar, nicht wahr Frau Kollegin (zu Fr. Dr. Meysel). Man kann nur die vergrößerte Leber tasten.
M: Eher Enthaltung – hatte ich den Eindruck.
HS: (Keine Besserwisserei!!) Ich habe da leider wenig Erfahrung. Wenn unklarer Befund, könnte man noch die linke Hand unter den Rücken schieben und mit der rechten palpieren. Bei adipösen oder muskulösen Patienten auch dann ein Problem. (Kommentar: vergleiche Margit Allmeroth, Diagnose-Lehrbuch p. 125)

4. Leber 

Sehr genau, Struktur, Funktion, Krankheiten. Was stellt die Leber her?
HS: Größtes Entgiftungsorgan, Kohlenhydrat-, Eiweiß-, Fettstoffwechsel.
P: Wie funktioniert der Kohlenhydratstoffwechsel?
HS: Mund, Dünndarm, Pankreas. Aber Umwandlung zu Glukose in der Leber kam nicht – ich sagte statt Glukose „Energie“
Sträflicher Blick, Belehrung. Das habe ich dankend angenommen.
P: Hepatitis?
P: Wann Lebervergrößerung?
P: Leberzirrhose Details, Fettleber

5. Akutes Abdomen

Ich habe sämtlich Organe und Krankheiten (mech.Ileus, Appenditzitis etc.)  aufgezählt, die ein a. A. auslösen könnten.
P: Divertikulitis macht kein akutes Abdomen
HS:???
P: Wo genau sind die Schmerzen bei akuter Pankreatitis?
Das habe ich mir einige Tage vorher gut angeschaut und konnte sie beschreiben. Das war mein Glück.
HS: Ulkuskrankheiten.
P: Das ist nicht genau. Welche?
HS: U.ventriculi, U. duodeni. Perforation.
Ich kann Euch sagen, ich bin ganz schön rumgekommen in den Gedärmen und den Organen. Zack, zack.

6. Übelkeit und Erbrechen Differentialdiagnose

Einiges aufgezählt. Gastroenteritische Ursachen, generalisierte Peritonitis, Anorexie, Bulimie, neurolog. Ursachen, Schwangerschaft, Schwindel.
P: Schwindel nur bedingt. Was noch? Was früher immer oder häufig war.
HS:??
P: Lösungsmittel!
HS: Ja, auch psychische Ursachen, Aufregung.
P: Sie werden uns doch nicht etwa….?
HS: Ich bin doch dann sicher hier in guten Händen.
P: Noch etwas.
HS: Extreme Hypotonie – Schwarzwerden vor den Augen, Synkope, Kreislaufversagen mit Übelkeit.
P: „Hypo??“ Blickt entgeistert zu Fr.Dr.M. – diese nickt m i r zustimmend zu!! (Ich hätte sie umarmen können. Dankbar für jeden Strohhalm, der vor dem Ertrinken rettet.)
P: Nein, das Gegenteil: Hypertensive Krise (Kommentar: Vgl. Bierbach, Naturheilpraxis heute p. 125: KS, Ü, aber auch kein Erbrechen erwähnt)
P: Was noch? Denken Sie an Infektionskrankheiten.
HS: Ja, Noro-, Adeno-, Rotaviren.
P: Sie haben die Salmonellen vergessen.
HS: Ja, aber mir fällt noch die Shigellenruhr ein.
P: Glaukom haben Sie nicht erwähnt.
HS: Richtig. Da sind aber Übelkeit und Erbrechen eine Reaktion auf den heftigen Kopfschmerz. Dann muss man aber auch noch in diesem Zusammenhang Meningits, Enzephalitis und alle raumfordernden Prozessen im Gehirn erwähnen.

6. Fallbeispiel Herzinfarkt

P: Hat man bei Herzinfarkt Übelkeit und Erbrechen?
HS: Jaaa!
Ich habe mit der Definition und dem Krankheitsbild angefangen, anstatt „DAS IST EIN NOTFALL“. So wie wir es uns immer in der Lerngruppe vorgenommen hatten, und weswegen schon einige durchgefallen sind!!
HS: Retrosternale Schmerzen, Ausstrahlung der Schmerzen – genau beschrieben, Kaltschweissigkeit, Todesangst – (dramatisch die Verschlimmerung geschildert)
P: Ja, also das ist ein Notfall. Weiter.
HS: (Oh God! Das Wort kam von Fr. Dr. L.!) Ich setze den Notruf 112, oder lasse setzen und kümmere mich um den Patienten. Beruhigung. Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, venösen Zugang legen. Vitalfunktionen überprüfen.
P. Was sind Vitalfunktionen?
HS: (Beantwortet) Bei Bewusstseinsverlust – stabile Seitenlage, Kopf überstrecken.
P. Da haben Sie etwas vergessen. Sie müssen den Mundraum von Fremdkörpern befreien.
HS: Ja natürlich, Gebiss raus etc. Wenn Atmung und Puls versagen – Herz-Lungen-Wiederbelebung.
P: Wie machen Sie das?
Alles genau geschildert.
P: Danke Sie können nun den Raum verlassen.
————-Eine, zwei, drei endlose Minuten————–
P: Wie beurteilen Sie sich selbst?
HS: Nun, es kam einiges rüber – aber leider nicht alles.
P: Sie haben die Prüfung bestanden. Ich gratuliere.

Dann kamen Tränen, die ich nicht bestellt hatte. Ich bedankte mich herzlich bei allen, verließ den Raum und umarmte ganz fest die Sekretärin im Vorzimmer, die sich auch sehr mit mir freute. Alleine, auf dem Weg nach draußen, machte ich einen riesen Luftsprung. Boy, das war heftig!

Mein Rat: Niemals verzweifeln, weiter geht`s. Frei nach HP Susanne Armbrust: Rede, rede, rede, sonst gehst heim. Danke Susanne!
Aber auch an alle Dozenten der AfG, die sicher immer ihr Bestes gegeben haben, Herrn Dorschner und besonderen Dank an Ursula! Ohne Euren Optimismus hätte ich dieses Abenteuer nie gewagt.
H.S.

Ort: Gesundheitsamt Heppenheim, Nov. 2009
Prüfer: Herr Dr. Bleile
Beisitzer: Frau HP Kress

Ich schließe mich den Prüflingen in den von mir gelesenen Prüfungsprotokollen bezüglich der freundlichen, angenehmen, angstnehmenden Atmosphäre an. Die Prüfung verläuft in kooperativer Gesprächsform mit entsprechenden Fragen und Hinweisen. Wichtig dabei ist das Verständnis der Zusammenhänge bzw. ihrer Anwendung im Praxisalltag.

Danke sehr an Hr. Dr. Dorschner, Fr. Gieringer und allen DozentInnen der AfG für das breite Basiswissen in den Prüfungsthemen, auch vielen Dank für die wertvollen Kenntnissen bei den vielfältigen Demonstrationen und Vorträgen zur Naturheilkunde. Das ist einmalig.

Meine Themen:
1. Dickdarmkrebs
Ein älterer Mann kommt in die Praxis, er denkt, dass er Darmkrebs hat. Wichtig hier war, was ich dem Pat. bei der Anamnese frage bzgl. Stuhl, Blut, und andere Abgänge. Essverhalten, Gewicht, familiäre Vorbelastung. Untersuchung nach IPPAF-Schema, bei der Inspektion wie der Pat. aussieht, was palpiert werden kann, und und…, insbesondere die Verwendung des Hämokkult-Test in der Praxis, aber auch wie der Arzt die Diagnose nachweist und sichert. Hierbei sehr wichtig, den Pat. unumgehend zur Untersuchung an den Arzt zu verweisen.

2. Diagnoserätsel
Ein Mann mittleren Alters bekommt plötzlich nach einer Festmahlzeit heftigste Oberbauchschmerzen Mitte links. Der Bauch ist hart. Keine Darmgeräusche mehr.

Notfall: Akutes Abdomen bei akuter Pankreatitis. Entwicklung eines reaktiven paralytischen Ileus.

Notarzt, Symptome. Untersuchung. Wie fühlt sich der Bauch an. Hier wichtig bei der Palpation der Leber das Murphy- Zeichen. Notfallversorgung des Pat. durch HP. DD.

3. Untersuchung der Lunge
Hier Perkussion, das Ziel, wie wird es gemacht, Ergebnisse. Hier die Frage, was es bei Pleuraerguss gibt. Dr. Bleile erklärt mir, dass es auch zu Verschwartung des betroffenen Bereichs kommen kann mit entsprechenden Ausfällen.

4. Infektionskrankheiten: Masern
Wie im Lehrbuch: Definition, Paragraphen, Reservoir, Übertragungsweg, IZ, Klinik (Stadien), Therapie, Komplikationen, Impfung.

5. Inspektion des Urins (mit allen Sinnen)
Sehen, Geruch, Geschmack, Schütteln

Hier, wann gibt es Hämaturie: in und außerhalb der Niere und ihrer ableitenden Wege. Jede Hämaturie ist solange karzinomverdächtig bis das Gegenteil bewiesen ist! Dringende Abklärungsbedürftigkeit beim Arzt.

Viernheim, 6.01.2010

Prüferin: Frau Dr. Leutinger (P), Beisitzerin und zukünftige Prüferin Frau Dr. Meysel(M)
HP Frau Herbst führte Protokoll

Die schriftliche Prüfung war für mich schwer aber machbar. Vor der mündlichen hatte ich aber arge Bedenken. Nach einem Semester ausgezeichneten Intensivunterricht an der AfG und einer teilweisen Wiederholung bestimmter Themen in den Seminaren im darauffolgenden Semester, habe ich gelernt, viel Stoff aufzunehmen und so gut es ging zu verarbeiten. Wir haben nur bei Vera in dem Prüfungsvorbereitunskurs gelernt, frei über bestimmt Themen zu sprechen. Veras Vorgehen mit vorheriger Themenverteilung plus Info dazu und kurzer Vorbereitungszeit für den Vortrag war äußerst hilfreich. Das hat niemand sonst gemacht.

Weniger aufbauend hingegen fand ich die Vorlage der Fragen aus dem 2. Staatsexamen für Mediziner. Außer Frust und Angst kam bei mir nichts an.

Da ich aus einem nichtmedizinischen Beruf komme, mit all den wirren (vgl.Neurodermitis- „neuro“-weil früher irrtümlich….) und unlogischen medizinischen Begriffen arg zu kämpfen hatte, war mir HP Susanne Armbrust eine große Hilfe als Coach vor der Prüfung. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. Unbezahlbar und unvergessen waren und sind die Erfahrungen in den Lerngruppen mit Annette und Sabine. Euch verdanke ich sehr viel.

Für alle „Zukünftigen“ alles, alles Gute!! Ihr müßt viel lernen aber auch verstehen.

Herzliche Grüße

Die Prüfung
Die Prüfung begann fünf Minuten früher, da alle Personen anwesend und bereit waren.

Die erste Frage: Sind Sie in der Lage diese Prüfung abzulegen?

Nun, ich war vorher die drei Stockwerke zu Fuß noch oben gegangen, um dem Sympathikus vorzutäuschen, dass ich bereits aufgrund dieser psychischen Extremsituation seinem Impuls folgend auf der Flucht sei. Diese Ergotropie bewirkte nun aber ein Zusammentreffen von Angstschweiß und dem Versuch des VNS, die neu aufgekommene erhöhte Körpertemperatur durch Schweißerzeugung – vor allem auf der Stirn – wieder herunterzufahren. Durch das viele Sitzen beim Lernen völlig untrainiert, reagierte der Körper extrem positiv chrono-, ino-, und dromotrop. Alles war „trop“. Also die Frage war gar nicht so einfach zu beantworten.

„Ja, ich bin in der Lage diese Prüfung abzulegen“ gab dem Geschehen eine unglaubliche weitere Dynamik.

1. Ohne weiteren Erläuterung: Nennen Sie die Gesetze, die für den HP wichtig sind.
Beim Durchblick der Protokolle fällt auf, dass u. a. Hanna Hügler am 21. Januar 2011 fast die selben Fragen bekam. Leider weiß man nicht im Voraus, welche(r) Prüfer/in zuständig ist. Ich war voll auf Neurologie – was in letzter Zeit häufiger vorkam – und kardiovaskuläres System ausgerichtet. So empfand ich diese Aufforderung wie einen Guss mit einem Eimer kaltem Wasser.

Wir hatten aber in unserer Lerngruppe die Gesetze durchgearbeitet – danke hier an Annette, Lisa (für ihre Unterlagen) und Sabine. So war der Einstieg gut.

HS: § 24 u. a. auch Verbot der Behandlung von Personen, die an einer sexuell übertragbaren Krankheit erkrankt oder dessen verdächtig sind.

P: Wie erkennen Sie, dass es sich um eine dieser Erkrankungen handelt?

HS: Schnell Symptome der wichtigsten aufgezählt. Auch die Krätze erwähnt mit Symptomen.

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus 1988: jeder Mensch – gleich welcher Staatsangehörigkeit – kann die Erlaubnis bekommen. Deshalb darf ich heute hier sitzen.

Zum Thema Impfen bemerkte ich, dass es dem HP grundsätzlich nicht verboten sei, er aber mit der Beschaffung der verschreibungspflichtigen Arzneimittel Problem bekommen würde. Fr. Dr. L. meinte, dass man daran noch etwas ändern werde in Zukunft. Es war eine nette Atmosphäre und wir waren uns alle einig. Doch dann kam eine kleine Schwächephase, als ich über die zwei Teile (?) der BOH berichten sollte. Mir fiel ein: Dokumentations-, Fortbildungspflicht, Hygienemaßnahmen, Schweigepflicht.

P: Wie ist das mit der Schweigepflicht?

HS: Sie beinhaltet auch Schweigepflicht gegenüber Familienmitgliedern.

P: Ja und das ganze Dorf darf es wissen?

HS: Natürlich nicht. Mit „auch“ war „generell“ und „auch“ gemeint. Aber anders als bei Ärzten nicht bei Strafprozessen, sondern nur bei Zivilprozessen darf sich der HP auf seine Schweigepflicht berufen.

P: (Schweigen)

SORGFALTSPFLICHT wäre das wichtige Wort gewesen, aber es kam nicht.

Tipp: Wenn ich etwas schlecht formuliert hatte oder nicht wusste, habe ich nach der Belehrung oder Korrektur nachgelegt. Ja, genau, weil…../wobei noch an …. zu denken ist. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben und den Eindruck vermittelt, dass noch (viel) Hintergrundwissen da ist, es bloß im Moment nicht parat war.

2. Anamnese- ein neuer Patient kommt ohne besondere Krankheiten.
HS: Blickdiagnose, erster Eindruck – Auffälligkeiten im Gesicht, an Händen, Gang etc.

P: Welche Fragen stellen Sie?

HS: augenblickliches Befinden/Probleme? Veränderungen? Vorerkrankungen, Krankenhausaufenthalte? Familien- (Neurodermitis mit Asthma/Milchschorf in der Verwandtschaft), Reise-, Medikamentenanamnese.

P: Häkchen, Häkchen

HS: Inspektion

P: Nein, wir sind bei der Anamnese –was noch?

HS: Schmerzen und – (Black out)

Also sie wollte die wichtigen Körperfunktionen und Ernährungs- und Trinkgewohnheiten hören – und zwar strukturiert. Da ich von einem Patienten ausging, der eigentlich keine „Krankheit“ hat, war das ausgeklammert, was ein Fehler war. Also wieder nachgelegt. Na ja. Aber warum sollte ich nach Fieber fragen und Miktionsproblemen? Meine erste Frage wäre ohnehin nach seinen/ihren augenblicklichen Problemen, die ihn/sie zu mir führen. Missverständnis-, – interpretation: sofortige Reparatur.

3. Palpation der Leber
HS: Patient liegt, Knierolle, beide Hände auf Höhe der re Medioklavikularlinie flach auf Bauchdecke, Fingerspitzen schieben sich unterhalb des Rippenbogens, Patient atmet tief ein, Leberrand kommt den Fingern entgegen. Normal weich, pathologisch hart, höckrig.

P: Die normale Leber ist nicht tastbar, nicht wahr Frau Kollegin (zu Fr. Dr. Meysel). Man kann nur die vergrößerte Leber tasten.

M: Eher Enthaltung – hatte ich den Eindruck.

HS: (Keine Besserwisserei!!) Ich habe da leider wenig Erfahrung. Wenn unklarer Befund, könnte man noch die linke Hand unter den Rücken schieben und mit der rechten palpieren. Bei adipösen oder muskulösen Patienten auch dann ein Problem. (Kommentar: vergleiche Margit Allmeroth, Diagnose-Lehrbuch p. 125)

4. Leber
Sehr genau, Struktur, Funktion, Krankheiten. Was stellt die Leber her?

HS: Größtes Entgiftungsorgan, Kohlenhydrat-, Eiweiß-, Fettstoffwechsel.

P: Wie funktioniert der Kohlenhydratstoffwechsel?

HS: Mund, Dünndarm, Pankreas. Aber Umwandlung zu Glukose in der Leber kam nicht – ich sagte statt Glukose „Energie“

Sträflicher Blick, Belehrung. Das habe ich dankend angenommen.

P: Hepatitis?

P: Wann Lebervergrößerung?

P: Leberzirrhose Details, Fettleber

4. Akutes Abdomen
Ich habe sämtlich Organe und Krankheiten (mech.Ileus, Appenditzitis etc.) aufgezählt, die ein a. A. auslösen könnten.

P: Divertikulitis macht kein akutes Abdomen

HS:???

P: Wo genau sind die Schmerzen bei akuter Pankreatitis?

Das habe ich mir einige Tage vorher gut angeschaut und konnte sie beschreiben. Das war mein Glück.

HS: Ulkuskrankheiten.

P: Das ist nicht genau. Welche?

HS: U.ventriculi, U. duodeni. Perforation.

Ich kann Euch sagen, ich bin ganz schön rumgekommen in den Gedärmen und den Organen. Zack, zack.

5. Übelkeit und Erbrechen Differentialdiagnose
Einiges aufgezählt. Gastroenteritische Ursachen, generalisierte Peritonitis, Anorexie, Bulimie, neurolog. Ursachen, Schwangerschaft, Schwindel.

P: Schwindel nur bedingt. Was noch? Was früher immer oder häufig war.

HS:??
P: Lösungsmittel!

HS: Ja, auch psychische Ursachen, Aufregung.

P: Sie werden uns doch nicht etwa….?

HS: Ich bin doch dann sicher hier in guten Händen.

P: Noch etwas.

HS: Extreme Hypotonie – Schwarzwerden vor den Augen, Synkope, Kreislaufversagen mit Übelkeit.

P: „Hypo??“ Blickt entgeistert zu Fr.Dr.M. – diese nickt m i r zustimmend zu!! (Ich hätte sie umarmen können. Dankbar für jeden Strohhalm, der vor dem Ertrinken rettet.)

P: Nein, das Gegenteil: Hypertensive Krise (Kommentar: Vgl. Bierbach, Naturheilpraxis heute p. 125: KS, Ü, aber auch kein Erbrechen erwähnt)

P: Was noch? Denken Sie an Infektionskrankheiten.

HS: Ja, Noro-, Adeno-, Rotaviren.

P: Sie haben die Salmonellen vergessen.

HS: Ja, aber mir fällt noch die Shigellenruhr ein.

P: Glaukom haben Sie nicht erwähnt.

HS: Richtig. Da sind aber Übelkeit und Erbrechen eine Reaktion auf den heftigen Kopfschmerz. Dann muss man aber auch noch in diesem Zusammenhang Meningits, Enzephalitis und alle raumfordernden Prozessen im Gehirn erwähnen.

6. Fallbeispiel Herzinfarkt
P: Hat man bei Herzinfarkt Übelkeit und Erbrechen?

HS: Jaaa!

Ich habe mit der Definition und dem Krankheitsbild angefangen, anstatt „DAS IST EIN NOTFALL“. So wie wir es uns immer in der Lerngruppe vorgenommen hatten, und weswegen schon einige durchgefallen sind!!

HS: Retrosternale Schmerzen, Ausstrahlung der Schmerzen – genau beschrieben, Kaltschweissigkeit, Todesangst – (dramatisch die Verschlimmerung geschildert)

P: Ja, also das ist ein Notfall. Weiter.

HS: (Oh God! Das Wort kam von Fr. Dr. L.!) Ich setze den Notruf 112, oder lasse setzen und kümmere mich um den Patienten. Beruhigung. Lagerung mit erhöhtem Oberkörper, venösen Zugang legen. Vitalfunktionen überprüfen.

P. Was sind Vitalfunktionen?

HS: (Beantwortet) Bei Bewusstseinsverlust – stabile Seitenlage, Kopf überstrecken.

P. Da haben Sie etwas vergessen. Sie müssen den Mundraum von Fremdkörpern befreien.

HS: Ja natürlich, Gebiss raus etc. Wenn Atmung und Puls versagen – Herz-Lungen-Wiederbelebung.

P: Wie machen Sie das?

Alles genau geschildert.

P: Danke Sie können nun den Raum verlassen.

Eine, zwei, drei endlose Minuten…

P: Wie beurteilen Sie sich selbst?

HS: Nun, es kam einiges rüber – aber leider nicht alles.

P: Sie haben die Prüfung bestanden. Ich gratuliere.

Dann kamen Tränen, die ich nicht bestellt hatte. Ich bedankte mich herzlich bei allen, verließ den Raum und umarmte ganz fest die Sekretärin im Vorzimmer, die sich auch sehr mit mir freute. Alleine, auf dem Weg nach draußen, machte ich einen riesen Luftsprung. Boy, das war heftig!

Mein Rat: Niemals verzweifeln, weiter geht’s. Frei nach HP Susanne Armbrust: Rede, rede, rede, sonst gehst heim. Danke Susanne! Aber auch an alle Dozenten der AfG, die sicher immer ihr bestes gegeben haben, Herrn Dorschner und besonderen Dank an Ursula! Ohne Euren Optimismus hätte ich dieses Abenteuer nie gewagt.

H.S.

Datum: 12.08.2011, 9.52 Uhr

Dauer: ca. 1 Stunde

Prüferin: Frau Dr. Leutinger u. Beisitzerin

Die Prüfung fand in der Bibliothek statt. Anfangs kurze Begrüßung und Vorstellung. Die Atmosphäre war freundlich, und ich wurde z.B. gefragt, ob ich etwas zu trinken dabei hätte. Die Beiden merkten, dass ich sehr aufgeregt war und bemühten sich, mich zu beruhigen. Dann ging es streng zur Sache, jeweils in die genauen Einzelheiten und mit zahlreichen Zwischenfragen.

Gesetze
Welche Gesetze sind für den Heilpraktiker relevant? Welche fallen Ihnen ein? Inhalte genau nachgefragt beim: Heilpraktikergesetz, Hebammengesetz, Zahnheilkundegesetz (dabei kurzer Ausflug in die Mundhöhle), Infektionsschutzgesetz §§ 6, 7, 34, 42 und 24, usw.

BOH

Was wird der Heilpraktiker überprüft (Einladung)?
Alle neun Punkte sind wichtig.

Bei einem Patienten in Ihrer Praxis trübt sich das Bewusstsein immer mehr ein, was tun Sie?
Prüfungsintensivkurs von Gert Dorschner. In seinem Skript steht alles drin… Alles ganz genau beschreiben.

Anamnese
Habe mein nach dem Diagnose-Lehrbuch für Heilpraktiker von M. Allmeroth ausgearbeitetes Schema vorgetragen. Die Reihenfolge der einzelnen Schritte war nicht unbedingt so gewünscht.

Was bedeutet IGE und was können Sie dazu sagen?
Plasmaproteine, Immunglobuline, Würmer und Allergien. Was noch? Habe mich mit der genauen Beschreibung nicht ganz leicht getan…

Fall: Mann, 50 Jahre, Sie werden zum Hausbesuch gebeten, starke Kopfschmerzen, Entzündung am Auge, deutet auf Meningitis hin. Was machen Sie?
Prüfe die Zeichen: Lasègue, Brudzinki, Kernig, denke aber, es handelt sich um einen Notfall und zwar um ein akutes Glaukom! Richtig!!!

Genaue Beschreibung des akuten Glaukoms. Palpation: Steinharter Augenbulbus.

Ursache: Kammerwasser fließt nicht ab. Augeninnendruck auf bis zu 50 – 80 mm/HG erhöht. Schädigung des N. opticus, Gefahr der Erblindung. Was macht der Augenarzt? Usw…

Dann noch das chronische Glaukom.

Die Definition der Reflexe, Reflexbogen, Eigen- und Fremdreflexe.
Welche, wie und wo genau?

Die Definition habe ich nicht gut hingebracht, daher wurde dann sehr genau nachgehakt.

Der Spruch „die sensiblen Affen (afferent) klettern hoch und gehen über die Hintertüre rein“ hat mir sehr geholfen. Umschaltung wo?

Eigenreflexe monosynaptisch, Reizaufn. und reizbeantw. Organ identisch, keine Ermüdbarkeit. Bizeps-, Trizeps-, Radius-Periost, Achillessehnen- u. Patellasehnenreflex.

Fremdreflexe polysynaptisch, Reizaufn. u. reizbeantw. Organ nicht identisch. Ermüdbarkeit. Bauchhaut- u. Cremasterreflex genannt.

(Wo und wie sollte man nochmal genau üben, dass man es ohne Probleme zeigen kann).

Labor: CRP – Wert
Akute Phase Protein, 0,5 mg/dl, wichtig vor allem bei bakteriellen Entzündungen, steigt früh sehr schnell an. Schneller als BSG. Wichtig war noch die Verlaufskontrolle.
Wo noch? Systematische Entzündungen. Rheumatischen Entzündungen nur im Schub!

Hygienische Händedesinfektion
Genaues Prozedere

Danach wurde ich herausgeschickt. Ich war einfach fertig! Nach einer kleinen Ewigkeit wurde ich wieder hereingerufen und gefragt, wie ich mich selbst einschätzen würde? Habe gesagt, ich hätte manches wahrscheinlich besser rüberbringen können. Sie haben mir dann sehr nett gratuliert und gemeint, ich hätte bestanden, ich hätte ein breites Wissen gezeigt.

Den Stein, der mir vom Herzen gefallen ist, hat man sicher gehört.

Mit der HP-Ausbildung habe ich ohne besondere Vorkenntnisse begonnen und ziemlich genau zwei Jahre bis zum erfolgreichen Abschluss gebraucht.

Ich danke Herrn Dorschner, Ursula, den Dozenten der AFG, Vera Rumor, Lisa und allen, die mich begleitet haben. Die in dieser Zeit gewonnenen Erfahrungen sind mir sehr wertvoll.

Allen, die dieses Protokoll lesen und die Prüfung noch vor sich haben, wünsche ich viel Glück und Erfolg!

Amtsärztin: Frau Dr. Lei (die genau Schreibweise weiß ich leider nicht)

Beisitzerin: Heilpraktikerin und Physiotherapeutin (Namen leider vergessen)

Die Prüfung begann knapp 20 Minuten zu früh, was daran lag, dass der Prüfling vor mich nicht kam. Ich wurde von Frau Lei und der Beisitzerin sehr nett mit Handschlag begrüßt. Nachdem sie mich bat, mich zu setzen, fragte sie nach meinem Werdegang und erklärte mir den Ablauf der Prüfung und sagte bereits welche groben Inhalte die Prüfung haben wird (Körperliche Untersuchung, Krankheiten zu einem Symptom, ein evtl. auch zwei Fallbeispiel/e und zum Abschluss noch ein paar Fragen zu Laborwerten).

Frage: Erklären Sie mir bitte die Untersuchungsmethoden des Abdomens in Bezug auf Schmerzen.
Ich begann mit der Anamnese um die genaue Lokalisation in Erfahrung zu bringen, ging auf eventuelle Nebenerscheinungen ein, vor allem auf Unverträglichkeiten der Nahrung (Pankreatitis) und Abneigungen gegen Speisen (Magen-Ca). Es war kein Rollenspiel und Fragen von Frau Lei kamen erst einmal keine, sodass ich, ohne Unterbrechung, zur Inspektion überging (Narben oder Hautveränderungen beachten). Es folgte erst die Auskultation um keine Darmtätigkeit zu induzieren, danach Perkussion und Palpation.

Sie fragte wieso ich eine Auskultation (paralytischer/mechanischer Ileus) machen würde.

Frage: Was können Sie physiologisch im Abdomen palpieren?
Die Leber kann palpiert werden, aber es kann auch physiologisch sein, sie nicht ertasten zu können. Milz kann nur bei sehr dünnen Patienten oder bei einer Splenomegalie getastet werden, bei der Niere ist es noch schwieriger, aber manchmal kann man den unteren Pol der rechten Niere tasten (aufgrund der Leber liegt sie tiefer) – Frau Lei: Sehr, sehr selten, aber es stimmt. Was können sie noch tasten.

Ich stand ein wenig auf dem Schlauch und gab dies offen zu, was auf Verständnis stieß und mit einem Lächeln belohnt wurde. Dann fiel mir zum Glück noch die Blase ein.

Damit war der erste Teil ihres Plans bereits zu Ende. Sie wollte hier keine Diagnosen oder DDs hören und winkte ab, wenn ich es dennoch versuchte.

Frage: An was denken sie bei ungewollter Gewichtsabnahme.
Das erste ist immer ein Ausschluss von konsumierenden Erkrankungen, also Krebs bzw. Tumore. Hyperthyreose könnte auch noch dafür verantwortlich sein. Jetzt wurde es aber schon schwer und sie fragte weiter und half mir „ein junger Mann mit einer Infektionskrankheit“, auf HIV kam ich nicht, was mir sichtlich peinlich, aber nicht weiter schlimm war. „Ältere Frau“, war der nächste Hinweis – klar Demenz oder auch eine Depression, nun kam wieder der „ junge Mann ohne Infektionskrankheit aber mit einer endokrinen Störung“ , das einzige, was mir in dieser Situation noch einfiel war das Phäochromozytom, was sie wieder zum Lachen brachte „das ist sehr selten, ich meine etwas anderes“, also blieb nur noch Diabetes mellitus Typ 1.

Auch dieser Teil war damit beendet. Frau Lei wirkte sehr entspannt, lachte immer wieder und half mit kleinen Hinweisen, wenn ich nicht weiterkam. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir aus meiner Unsicherheit ein Strick gedreht wurde.

Frage: Ein älterer Mann mit Juckreiz, der wirklich ganz, ganz, schrecklich aus dem Mund riecht, geradezu widerlich. Er kann auch nicht mehr richtig pinkeln, es tröpfelt nur noch. Was hat er denn?
Eine Niereninsuffizienz mit einer Prostatahyperplasie. „Welche Varianten den Nierenversagens gibt es denn?“, prärenale (Hypovolämischer Schock), renale (Glomerulonephritis, diabetische Nephropathie) und postrenale (Nierensteine, Harnleiterverlegung) Ursachen spielen bei der Entwicklung eine Rolle. „Was sehen Sie am Patienten“, Ödeme, vor allem im Gesicht. „Wo noch?“ Ich ging alle Körperpartien ab, obwohl ich bei den Armen schon vor der Antwort sagte, dass es falsch sei, aber ich ansonsten nichts mehr sehen würde, aber dass ein Lungenödem entstehen kann. „Ok, das Lungenödem sieht man nicht, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt“, ich erzählte noch kurz vom Hautkolorit (gelblich, blass (durch Erythropoetinmangel)) und der Gefahr einer Hypertonie, aufgrund der verminderten Ausscheidung. „Ist das denn ein Notfall“ Das kann man so pauschal nicht sagen. „Die beste Antwort auf die Frage. Wann könnte es denn einer sein?“, bei einem Lungenödem, einer hypertensiven Krise oder einem akut auftretenden Nierenversagen bei dem bereits eine Anurie vorliegt.

Auch bei dieser großen Frage gab es immer wieder Hilfe von Frau Lei und nettes Lächeln, begleitet von „Atmen Sie tief durch“. Ich wurde immer nervöser und man sah mir das leider an, aber auf jede unbeantwortete kleine Frage, kamen Hinweise und Hilfestellungen.

Frau Lei sagte, dass sie keine Fragen mehr habe und da die Beisitzerin auch keine hatte, wurde ich vor die Tür gebeten.

Ich war absolut irritiert, da es nur 20 Minuten dauerte und sie nur gut die Hälfte ihres Plans erfüllte. Ich zweifelte, vor allem, weil manche Antworten sehr zögerlich und nur auf narrensichere Hinweise ihrerseits kamen.

Nach 15 Sekunden(!) bat mich Frau Lei wieder herein und frage, ob ich mit mir zufrieden gewesen sei (nicht wirklich, aber war ja schon zu spät). Dann kamen aufmunterte Worte von ihr:“ Wir fanden Sie sehr gut und haben keine Einwände gegen eine Erlaubnis, herzlichen Glückwunsch, sie haben bestanden.“

Name:    U.E.
Prüfer:    Herr Stroh
HP     :    Frau Schapowski- oder so ähnlich
Dauer:    ca. 50 min.
Resultat: Bestanden

Ich wurde kurz und freundlich begrüßt. Herr Stroh entschuldigte sich für die Wartezeit (halbe Std.) und fing ohne Small-talk sofort mit einem Bild an.

1) Abbildung von einem Wirbel (von oben und von der Seite) und zwei Wirbeln mit Bandscheibe. Er wollte die genaue Anatomie wissen, auf Deutsch und auf Latein, um was für einen Wirbel es sich handelt und auch so Sachen wie Gelenkfortsatz, Gelenkfläche und auch die Bänder. Auf Deutsch wusste ich fast alles, aber bei den lateinischen Begriffen hatte ich große Lücken. Er meinte darauf nur: die lateinischen Begriffe muss ein HP auch können. Wenn sie Fachliteratur lesen, verstehen sie ja kein Wort…. Toll fängt echt gut an. Mein Puls, der eh schon auf hohem Niveau war, gibt noch einmal richtig Gas.
2) Diesmal eine Abbildung von einem Gehirn mit den Hirnnerven. Er wollte hier die Namen wissen und was sie innervieren und wo sie sich befinden. Zum Glück hatte ich diese gut gelernt gehabt und konnte die Frage zu seiner vollsten Zufriedenheit beantworten.
3) Fallbeispiel Herzinfarkt: war nicht schwer zu erraten. Es waren die klassischen Zeichen—Notfall, Lagerung usw. Herr Stroh fragte mich noch ein paar DD, die noch in Frage kommen. KHK und die Ursachen. Dann wollte er noch DD, deren Ursachen nicht im Thorax liegen, wissen. Hier nannte ich ihm das Roemheld-Syndrom, akute Pankreatitis usw. Meine Aufregung hatte sich gelegt und ich laberte ihn ganz schön zu, bis er mich unterbrach und genaueres über Herzrhythmusstörungen wissen wollte. Hier war ihm vor allem die paroxysmale Tachykardie wichtig. Hier hatte ich glücklicherweise ein Tag vorher dieses Thema genauestens in Wikipedia nachgelesen und konnte dementsprechend glänzen. Als ich ihm dann noch das Wolff-Parkinson-White-Syndrom erklärte, mit den elektrisch kreisenden Erregungen zwischen Herzvorhöfen und Herzkammern über das Kent-Bündel und auch die Therapien, wie Vagus-Manöver, kaltes Wasser trinken, Lagewechsel, Pressen, Karotissinus-Stimulation Valsalva-Manöver und falls diese nicht greifen sofortige Notarzt-Benachrichtigung, der dann mit Medikamenten und/oder mit Elektokardioversion behandelt, war er richtig beindruckt. Leider holte er mich mit der nächsten Frage gleich wieder runter. Herr Stroh wollte die Unterschiede zwischen Sinusknoten- und AV-Knoten-Tachykardien im EKG wissen. Toll. Nach etwas rumeiern, gab ich zu, dies nicht zu wissen und erwähnte, dass  ich so einen Patienten so oder so zum Kardiologen schicken würde. Er antwortet mir: „Was ist mit einem Patienten, der keine Ärzte mag und nur zu HP´s geht. Wenn so einer mit einem EKG vom Arzt zu ihnen kommt…“. Hier unterbrach ich ihn und fragte ihn schmunzelnd: „ Ich dachte, der geht nicht zu Ärzten?“ Er lachte und  beharrte darauf, dass ich ein EKG interpretieren können muss. Ich ließ mich dann belehren und bedankte mich dann wie ein Schleimer, dass ich was lernen durfte.
4) Wieder ein Bild: Diesmal von einer Hand mit Heberden-Arthrose. Hier wollte er alles darüber wissen und auch die DD und die Unterschiede. Ich erkärte ihm die chron. Polyarthritis, Arthritis psoriatica, Arthrose und die Gicht. Hier wollte er auch die Laborwerte und allg. die Werte für BSG, Hb, Eisen und Harnsäure hören. Bei der Frage: Auslöser der Gichtanfälle, fiel mir bei Bier die Hefe zuerst nicht ein. Ich sagte: „ Wenn das meine Kumpels mitkriegen, dass ich eine Frage über Bier nicht wusste, brauch ich mich nie wieder in der Kneipe sehen zu lassen.“ Die beiden lachten herzhaft. Nach nachfragen, was so alles im Bier enthalten ist, kam ich dann doch noch auf die Hefe.
5) Zum Abschluss: Eine Frage zum Inhalt des HP-Gesetzes und zum Unterschied der Schweigeplicht beim HP und Arzt. Hier fielen mir die Fachbegriffe nicht ein. Habe es mit meinen Worten umschrieben.

Die Heilpraktikerin war sehr nett und hat keine Fragen gestellt.

Herr Stroh gefiel, dass ich mich nicht aus der „Reserve locken“ ließ. Ich hätte auch eine gute und sympathische Ausstrahlung. Ich musste ihm dann noch versprechen, die EKG´s und die Wirbel noch einmal genauer anzugucken (in dem Moment hätte ich ihm eh alles versprochen).

Die junge Frau vor mir ist durchgefallen, dementsprechend stieg der Adrenalinspiegel. Dann ging es pünktlich los.

Frau Leutinger ist eine sehr sympathische Prüferin die wirklich bemüht ist eine gute Atmosphäre aufzubauen.

Die Fragen
Gesetze- welche Gesetze mit Stichpunkten muss der Heilpraktiker kennen
Welche Inhalte hat das Infektionsschutzgesetz
Was ist die BOH
Was muss der Heilpraktiker wissen (Einladung lernen)
Wie machen sie eine Anamnese
Ganzkörperuntersuchung
Bis hierher ist es ihre Standdardprüfung. Schaut euch die Gesetzte an. Wobei ihr nur oberflächtliche Inhalte können müßt.

Anamnese: Allgemeine Daten plus

Fremd Eigen- Jetztanamnese mit Schmerzanamnese dann Krankengeschichte Vegetative Medikamenten Familien sociale Auslandsland und bei Frauen Gyn.anamnese kurz erklären,

Bei der Untersuchung erklärt, dass ihr nach IPAAF -schema vorgeht und und dann von Kopf bis Fuß.

Vorher Blutdruck Puls Gewicht . Entkleiden entsprechendes Umfeld

Kopf: Ich habe betont, dass viele Untersuchungen am Kopf das Ziel haben die Hirnnerven zu überprüfen und damit einen Apoplex oder eine Hirnproblematik zu erkennen. Das fand sie gut. Wollte dann aber auch Beispiele wissen: Zunge raus Pupillen reflex usw.

Dann weiter in kurzen Stichworten Hals Lypmknoten Torax was liegt hier usw bis Arme Beine Neurologie nicht vergessen und Reflexe Zeigt das ihr ein Schema habt. Fragt nach ob ihr es in Stichworten erklären dürft. Sie hat meine Ausführung ergänzt mit dem Hinweis, dass man bei der Erstuntersuchung auch versucht den psychischen Gesundheitszustand zu erfassen

Herzauskutation und Weg des Blutes durch den Körper
Erbscher Punkt und dann genau erklären: Töne 1,2,3,4 Herzton

Geräusche: Entstehen durch Verwirbelung also durch Stenose und Insuffi.der Klappen-Löcher in der Scheidewnd

Die Punkte was man systolisch diasstolisch höhrt . Wie alles funktioniert erklären können und dann den Weg durch die Arterien und Venen zum Fuß und zurück

Arythmienen Tachy und Brady mit Ursachen
Alle Ursachen: Stehen in den Diagnose Büchern also lernen -werden gern abgefragt.

Paroxismale Tachy
Bei Herzgesunden Herzrasen : Schaut es nach wird gern gefragt.

Obstipation
Definieren was es heißt: was ist normal

Usachen: Darmträgheit oder Hindernis im Darm durch Exikose, Mikroangiopatien beim Diabetiker Bettlägrigkeit Inmobilität, Ernährung , Ballaststoffarmes Essen, Schwangerschaft Darmlähmung Illeus Akutes Abdomen Ca mit Bleistiftstuhl und Blutungen. Hypothyreose…

Dann kann man noch die Infektionskrankheiten wie Botulismus erwähnen, aber sie wollte eher die oben genannten. Wenn euch nicht gleich was einfällt erklärt was passiert und leitet es euch her und denkt dabei laut. Sie honoriert es wenn man zeigt dass man die Zusammenhänge verstanden hat und hilft dann auch weiter wenn einem nicht gleich entsprechende Krankheiten einfallen.

Ich hatte die blöde Verstopfung nämlich ziemlich vernachlässigt und dementsprechend musste ich herleiten. Ich habe dann z.B gemeint Sympatikus also Stress vermindert die Darmaktivität , sie darauf hin -aber vor Prüfungen rennen die Leut doch ständig zum Klo, aber Leute die vor lauter Stress keine Zeit fürs Klo haben stimmt die haben Verstopfung.- Also sie geht auf solche Gedanken mit ein.

Reizdarm
Definieren: Mal Durchfall mal Verstopfung aber man findet oft keine Ursache. Psychisches Geschehen ist oft beteiligt.

Sie wollte noch hören, dass man die Menschen trotzdem ernst nehmen muss und ein CA ausschließen muß

Frau mit Schüttelfrost und Fieber Schmerzen im rechten Oberbauch
DD Also was liegt im rechten Oberbauch? Gallenblase Leber Duodenum und Pankreaskopf

Meine Nachfrage ob der Schmerz kolikartig sei dann sei es eine Steinproblematik. Sie darauf hin- die Patientin hat eine Narbe am rechten Oberbach. Also wurde die Gallenblase rausoperiert. Aber und das ist ihr wichtig , Steine können sich auch aus den Gallensalzen der Leber bilden, die Gallenblase ist ja nur der Sammelbehälter der Galle. Also hat die Gute Steine in den Gallengängen und hier sollte man auch sagen welche Gänge das sind. Was tut man? Schüttelfrost und Fieber spricht für eine bakterielle Entzündung der Gänge. Wie heißt diese Krankheit? Was tun sie. Ab in die Klinik. Habe ich gesagt darauf meinte sie- hier steht Schonkost auf meinem Zettel aber ihre Antwort ist besser. Ist wohl schon eine alte Frage- Also liebe Leute das spricht dafür, dass doch immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden, es lohnt sich somit die Protokolle zu bearbeiten.

Was könnte es noch sein? Und da kann man von den anderen Organen ausgehen : Also Ulcus Duodeni, Darmentzündung durch Morbus Crohn im akutem Schub, Pankreatitis akut- sie meinte der Pankreas liegt mehr in der Mitte, aber ich habe dann erwähnt das der Schmerz dann gürtelförmig wäre und ein Notfall, das wurde akzeptiert, außerdem dass ein Ca des Pankreas den Abfluss der Galle verhindert. Ileus Appendix Herzinfakt, der ausstrahlt…

Das wars. Sie meinte sie bräuchte nicht lange nachdenken ich hätte bestanden. Ich war happy und habe mich bedankt auf da sie meinte das es eine schöne Prüfung gewesen sein und sie sich auch bei mir bedanken würde.

Halleluja glücklich und dankbar, dass es doch sehr nette Prüfer gibt.

Meine Tipps: Schaut euch die Protokolle an. Versucht nicht nur auswendig zu lernen sondern zu verstehen was im Körper passiert – die Zusammenhänge, dann macht das Lernen auch viel mehr Freude. Lernt in Gruppen übt das freie Sprechen. Mir hat es sehr geholfen mein Diktiergerät vollzuquasseln und mir bei Spaziergängen alles immer wieder anzuhöhren. Der Kopf speichert die Formulierungen und dann sind sie in der Prüfung wieder da und man findet die Worte leichter. Mir ist heute klargeworden, dass Frau Leutinger froh ist wenn jemand „angstfrei“ erzählt und erklärt. Außerdem geht sie dann mit vergessenen Punkten viel lockerer um. Sie hilft weiter erwartet aber auch, dass man mitdenkt und zeigt das man verstanden hat von was man da erzählt.

Beispiel:

Zum Abdomen, Mir hat geholfen zu begreifen welche Schmerzarten es gibt. Loslaßschmerz= Blumberg= Peritonitis und Appendizits. Kolikartig= Verschluss ,Steinproblematik. Druckschmerz= Entzündung. Das Peritoneum umgibt die Organe → Peritonitis akutes Abdomen entsteht unter anderem aus Entzündungen Perforation der Organe. Wenn jetzt Fragen kommen kann man schon mal damit punkten, dass man den Bauchschmerz einteilen kann wie er ist und dann je nach Ort des Schmerzes ableiten kann um welche Krankheiten es sich handeln könnte.

Der andere Punkt ist denkt euch in die Prüfer hinein. Sie sind Ärzte also wollen sie Krankheitsdefinition Entstehung Untersuchungstechnik Diagnostik Therapievorschläge hören. Wenn ihr nach diesem Schema die Themen lernt wird es leichter.

Auch bei den DD sucht euch ein Schema das für euch plausibel ist.

Danke an alle AFGler. Dieses Jahr hat für mich unheimlich viel an neues Erfahrungen gebracht und besonders froh bin ich über die Menschen die ich kennenlernen durfte. Ihr macht eine gute Arbeit.

Viel Glück allen Prüflingen- geht mit positiver Ausstrahlung in die Prüfung dann kommt hoffentlich auch positives Wohlwollen zurück.

L.D.

Mündliche HP-Prüfung vom Nov. 2010 im Gesundheitsamt Heppenheim

Heilpraktikeranwärterin: G.B.

Prüfer: Amtsarzt Herr Dr. Zolg

Beisitzerin: Heilpraktikerin Frau Kress

Prüfungsdauer: 35 Minuten

Prüfungsergebnis: Bestanden

Die Prüfungsatmosphäre in Heppenheim ist sehr angenehm, was schon mit der Anmeldung anfängt. Der Prüfungsraum ist ein normales Büro mit Schreibtisch und einem Besprechungstisch, auf dem ein Mikrophon zur Aufzeichnung der Prüfung aufgebaut ist. Man sitzt über Eck mit Herrn Dr. Zolg.

Die Beisitzerin, Frau Kress schaute immer sehr wohlwollend, wenn die Prüfung gut lief und Herr Dr. Zolg auf seinem Zettel die Stichworte, die er von mir erwartet hatte, abhaken konnte. Herr Dr. Zolg selbst hat so gut wie kein Feedback gegeben, wodurch man sich nicht verunsichern lassen sollte. Wenn ihm etwas zu ungenau war, hat er nachgefragt und einem durch die Fragen zur richtigen Antwort hingeführt.

Zu den Fragen
1.) Erklären Sie die Symptomatik einer akuten und chronischer Gastritis, welche Unterschiede gibt es und die Unterschiede in der Symptomatik eines Ulcus ventriculi und eines Ulcus duodeni.

Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit. Wichtig war, dass der akute Verlauf einer Gastritis natürlich viel auffälliger ist und eine stärkere Symptomatik im Vergleich zur chronischen aufweist. Ich bin dann noch auf die verschiedenen Formen der chronischen Gastritis eingegangen (A,B,C) bis hin zur möglichen perniziösen Anämie – das wollte er aber im Detail nicht wissen, da es um Symptomatik ging. Wichtig war in dem Zusammenhang nur, die Anämiesymptome (z.B. stohgelbe Blässe, Abgeschlagenheit) nicht zu vergessen.

Unterschied Ulcus ventriculi – Ulcus duodeni: Unterschied liegt im Wesentlichen im Sofortschmerz bzw. Spät- oder Nüchternschmerz. Knifflige Zusatzfrage: Wer von beiden verträgt denn Alkohol und Kaffee dann nochmal besser ? Antwort, der mit dem Ulcus duodeni, da derjenige mit dem Ulcus ventriculi den Sofortschmerz verspürt.

2.) Intrakutane Injektion: Wann und wie führt man sie durch (wie wird sie noch genannt), gibt es dabei Risiken?

Diese Injektionsart läuft auch unter „Quaddeln“. Ich habe den Ablauf beschrieben, Desinfektion, Kanülengröße 18-20, dass man in die Lederhaut (Korium) injiziert, Anschliff nach oben, schräger Einstich. Ich habe darauf verwiesen, dass in den Büchern steht, dass man nicht aspirieren muss, auch wenn wir es im Neuraltherapiekurs eigentlich so gelernt haben. Dr.Zolg meinte aber, man müsse nicht aspirieren. Bei Risiken habe ich gesagt, dass man den Patienten vorher fragen sollte, ob er auf die Spritzen beim Zahnarzt in der Regel gut reagiert oder schonmal Allergien entwickelt hat, denn auch beim Quaddeln gibt es mitunter allergische Reaktionen auf das meist verwandte Lidocain/Procain, was dann im Endstadium zum anaphylaktischen Schock und damit in eine Notsituation führen kann, die es zu vermeiden gilt.

3.) Perkussion des Herzens: Was kann man feststellen, wie geht man vor?

Feststellbar ist die Größe und Lage des Herzens, absolute Dämpfung, relative Dämpfung. Wichtig war Herrn Dr.Zolg dass man an der Stelle, an der man die relative Dämpfung vermutet, fester perkutieren muss, da dort mehr Gewebeschichten übereinander liegen und man quasi durch die Lunge hindurch perkutieren muss. Wann ist das Herz vergrößert und z.T. auch verlagert? Hypertrophiert bei Rechts-/Linksherzinsuffizienz, bei Klappenfehlern (Stenosen/Insuffizienzen), verdrängt bei Pleuraerguss und Pleuraschwarte. Wann hat es eine sogenannte Mitralform? Bei Mitralstenose/-insuffizienz. Wann ist die absolute Herzdämpfung so gut wie aufgehoben? Beim Lungenemphysem.

4.) Was kann man bereits makroskopisch am Urin erkennen?

Ich habe die verschiedenen Möglichkeiten aufgezählt von zu hellem Urin (bei einem Diabetes insipidus, bei dem die Niere aufgrund des ADH-Mangels nicht in der Lage ist, den Urin genügend zu konzentrieren, auch wenn das selten der Fall ist) über zu dunklen Urin, z.B. wenn man zu wenig getrunken hat und exsikkiert ist. Dann Urin mit Schüttelschaum bei Leber-/bzw. Gallenproblemen, Hämaturie (also Blut im Urin, rot oder auch dunkler möglich) bei z.B. Steinen in den ableitenden Harnwegen oder auch bei Gerinnungsstörungen (auch bei Marcumar-Einnahme). Trüber Urin eventuell mit Ausflockungen, wenn Bakterien bzw. Eiter im Urin ist – habe in dem Zusammenhang die Zwei-Gläser-Probe erklärt. Dann wollte er wissen, was denn „Lackurin“ wäre – hatte ich noch nie gehört. So bezeichnet man wohl den Urin bei Hämolyse (der durch den Mangel an direktem Bilirubin dann sehr klar ist). Die Beisitzerin hatte mich dann aber rehabilitiert, das sei kein gängiger Begriff in der Literatur. Zusatzfrage noch: Wie sieht es bei der Gonorrhoe aus? Vor allem beim Mann häufig milchiger sogenannter „Bonjour-Tropfen“ aus der Harnröhre.

5.) Nennen Sie die Symptomatik und Differentialdiagnostik zur Angina Pectoris.

Sehr starke Schmerzen hinter dem Brustbein, typischerweise ausstrahlend bis in den kleinen Finger links, was mit den Head’schen Zonen zu erklären ist. Vernichtungsschmerz, mögliche Ausstrahlung auch noch in den linken und rechten Oberbauch, in den Rücken, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen.

Auslösbar durch Kälteexposition, starke Anstrengung, üppige Mahlzeiten. Die Hauptdifferenzialdiagnose ist wohl der Herzinfarkt. Dr. Zolg wollte natürlich gleich wissen, wie man den unterscheiden kann. Am besten darüber, dass man den Patienten auffordert, das Nitrospray (das er hoffentlich dabei hat, wenn es nicht sein erster Angina-Pectoris-Anfall ist) zu nehmen – falls dies nicht hilft, ist es ein Herzinfarkt und damit ein absoluter Notfall ! Notarzt rufen!

Was man sonst noch differentialdiagnostisch in Betracht ziehen könnte? Akute Pankreatitis (gürtelförmige Ausstrahlung) oder andere akute Geschehen im Oberbauch, außerdem natürlich akute Geschehen in der Lunge wie z.B. vor allem auch bei der Lungenembolie oder manchmal auch beim Lungenödem.

6.) Meningitis epidemica – Was wissen Sie darüber, welche Symptomatik hat sie, welche Risiken.

Nach Benennung des Erregers und der Inkubationszeit, habe ich gesagt, dass sie sich besonders im Herbst und Winter verbreitet, da der Erreger im Nasen-/Rachenraum lebt und sich bei abgeschwächter Abwehrlage in den kalten Monaten besonders gut über Tröpfcheninfektion überträgt. Symptomatik: Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Kopfschmerzen mit Nackensteife, die über den Lasègue-, Kernig- oder Brudzinski-Test zu diagnostizieren ist (einer dieser Tests war zu beschreiben). Risiken: durch die Einschwemmung von Endotoxinen aus den Meningokokken, kann es zu einer Sepsis (Meningokokkensepsis) kommen bzw. zu einer Aktivierung des Gerinnungssystems und damit zu einer Verbrauchskoagulopathie mit der Folge, dass Gerinnungsfaktoren nur noch vermindert im Blut zur Verfügung stehen und es im ganzen Körper zu Einblutungen (z.B. auch in die Haut in Form von Petechien) kommen kann, besonders auch in die Nebennierenrinde, was inbesondere bei Säuglingen und kleinen Kindern zu dem gefürchteten Waterhouse-Friderichsen-Syndrom führen kann.

Viel Wert hat Herr Dr.Zolg dann noch darauf gelegt, dass die Meningitis hämatogen streuen kann und nachdem die Frage noch geklärt war, wie die Reflexe bei dieser Krankheit sind (Hyperreflexie der Eigenreflexe, abgeschwächte Fremdreflexe), war die Prüfung vorbei und mir wurde von Beiden direkt gratuliert.

Prüfungsvorbereitung
Vollzeitkurs bei der „Akademie für Ganzheitsmedizin“ in Heidelberg. Diese Schule kann ich aufgrund der sehr effizienten Unterrichtsplanung und der Abwechslung zwischen schulmedizinischen und naturheilkundlichen Themen sehr empfehlen. Beinhaltet waren 10 Tage Intensiv-Prüfungsvorbeitungs-Kurs vor der schriftlichen Prüfung.

Verwendete Literatur

  • Naturheilpraxis heute Hrg. Elvira Bierbach
  • Naturheilpraxis heute Hrg. Elvira Bierbach – Repetitorium
  • Kompendium für die Heilpraktiker-Prüfung Hrg. Margit Allmeroth
    Außerdem Lern-CD Kreawi-Prüfungstrainer Hrg. Dr.Dr. Hildebrand

Schlusswort
Ganz besonders möchte ich mich bei der Studienleiterin der AfG, Frau Ursula Gieringer bedanken, die es mit ihrer positiven Ausstrahlung und täglicher Präsenz immer wieder geschafft hat, die Moral und Motivation hochzuhalten. Die meisten Dozenten haben durch fundiertes Wissen und viel Erfahrung im Bereich des Heilpraktikerwesens beeindruckt. Mein herzliches Dankeschön möchte ich vor allem Frau Vera Rumor, Herrn Dr. Daniel Simon und Herrn Thomas Wolf aussprechen, die mir persönlich den Lehrstoff am eindrucksvollsten und lebensnahesten vermitteln konnten.

Vielen Dank an Euch alle !

Prüfer: Amtsarzt Dr. Wagner und Heilpraktiker Herr Diemer

Dr Wagner hat mich begrüßt und mir gesagt, dass ich in jedem Fall nach der Überprüfung kurz rausgeschickt werde, damit sie sich beraten können.
Er war sehr nett, fragte ob ich bereit sei anzufangen und bat mich, kurz etwas dazu zu sagen, warum ich Heilpraktiker werden will.
Habe gesagt, dass es mein Traumberuf ist, und dass ich Homöopathie als Therapieform anwenden möchte und gerade eine solche Ausbildung mache.

Ok, dann fangen wir jetzt an. (Mein Herz…., Puls 180 mindestens)

Sie gehen in der Mittagspause aus Ihrer Praxis und beobachten, wie ein älterer Herr auf dem Fahrrad fährt. Sie schauen ihm nach und sehen wie er plötzlich vom Rad stürzt und liegen bleibt. Was tun Sie?
Ich gehe sofort hin, bringe ihn von der Straße weg, überprüfe seine Vitalfunktionen.

Wie machen Sie das?
Ich spreche ihn an, wenn er nicht reagiert kneife ich ihn, schaue und höre ob er atmet, überprüfe seinen Puls. Wenn er bewusstlos ist aber Puls und Atmung vorhanden, bringe ich ihn in die stabile Seitenlage und rufe einen Notarzt.

Wie machen Sie das?
Mit meinem Handy, wenn ich keins dabei habe rufe ich Passanten, irgendjemand wird schon ein Handy haben.

Welche Nummer wählen Sie?
112

OK. Und was könnte der Mann haben?
Ich denke an hypoglykämisches Koma, Apoplex, Herzinfarkt.

Und was noch??
Habe eine Weile überlegt bis ich drauf gekommen bin, dass er die Differenzialdiagnose Synkope hören wollte, dazu fiel mir noch ein: orthostatische Synkope, vasovagale Synkope (das fand er gut), schwere Herzrhythmusstörung wie Adam Stokes Anfall (AV Block 3. Grades), Epilepsie, es könnte ein Alkoholrausch sein (immer an Alkohol denken), Carotis-Sinus-Syndrom (weil der Mann beim Fahrradfahren den Kopf gedreht hat), eine Epiduralblutung nach vorausgegangenem Schädeltrauma und freiem Intervall, eine Subarachnoidalblutung, und habe noch erwähnt, dass jede Synkope ohne klare psychische Ursache ein potentieller Notfall ist.

Das hat gereicht und er ist zur nächsten Frage übergegangen.

(Am Schluß der Prüfung hat er mir gesagt, auf das einfachste würden die meisten nicht kommen, nämlich: der Mann ist auf den Kopf gefallen und ist deshalb bewusstlos, das hätte man auch bedenken sollen. Ich hatte allerdings verstanden, der Mann fällt durch die Bewusstlosigkeit vom Rad.)

Sie werden von einer Mutter zu einem Hausbesuch gerufen. Das Kind hat Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen. Wie gehen Sie vor?
Ich frage die Mutter, ob andere Familienmitglieder ähnliche Symptome haben, es könnte ja eine infektiöse Gastroenteritis sein.

Nein, niemand.
Ok, dann untersuche ich das Kind. Erstmal messe ich das Fieber und dann schaue ich es mir von Kopf bis Fuß an. Es hat mäßiges Fieber. Ich inspiziere die Mundhöhle, Tonsillen, taste die Lymphknoten ab. Schaue nach Exanthemen, Hautveränderungen. Kein Befund. Dann palpiere ich das Abdomen alle 4 Quadranten und prüfe die Appendizitiszeichen. Die Appendizitiszeichen sind alle negativ, aber Sie palpieren eine leicht geschwollene Leber. Dann habe ich Verdacht auf Hepatitis und schaue mir die Skleren genauer an. Ja, die sind leicht gelb. Meine Diagnose lautet: Verdacht auf Hepatitis A oder E, da diese fäkal-oral übertragen werden, B und C kommen eher nicht in Frage, da es sich um ein Kind handelt und nicht davon auszugehen ist, dass auf paranteralem Weg eine Infektion stattgefunden hat, ebenso wie man eine Alkoholhepatitis ausschließen kann. Ich frage die Mutter nach Urlaub vor kurzem eventuell im Mittelmeerraum?

Wie lange kann dieser Urlaub zurückliegen
2-6 Wochen, das ist die Inkubationszeit von Hepatitis A

Welche Hepatitis kommt häufiger vor: A oder E?
A ( E eher in Indien). Ich darf das Kind nicht behandeln laut IfSg und bitte die Mutter sich an einen Arzt zu wenden.

OK. Und was macht der Arzt um die Diagnose zu bestätigen?
Laborwerte: GOT,GPT;GGT, Bilirubin im Serum , Urin, Serum Antikörpernachweis. Alles ok gewesen.

Ein Patient kommt in Ihre Praxis und hat Husten.
Was könnte das alles sein? (wieder Differentialdiagnose)
Habe alles aufgezählt was mir nur eingefallen ist: Pharyngitis, Laryngitis, Ösophagitis, Pharynx-, Larynx-, Ösophagus-Carzinom, Raucherhusten, berufliche Noxen, akute Bronchitis, chronische Bronchitis, COPD, Lungenemphysem, Lungenembolie, Linksherzinsuffizienz mit Lungenödem, Pneumothorax, Athma Bronchiale, Silikose, Lungenfibrose, Bronchialcarzinom, Pneumonie, Husten bei Infektionskrankheiten :z.b. Masern, Typhus, Influenza, Ornithose, Q-Fieber, Krupp, Pseudokrupp, Pertussis, atypische Pneumonien, Tuberkulose (!!), psychogen, Fremdkörperaspiration …. Weiß nicht mehr ob ich noch was anderes gesagt habe.

Welche Medikamente können Husten verursachen?
ASS und ACE Hemmer

An diesem Punkt hat Dr. Wagner gesagt, das reicht, wir hören jetzt auf und hat mich gebeten kurz rausgehen. Herr Diemer hatte überhaupt nichts gefragt, auch nicht über Naturheilkunde.

Nach einer Minute durfte ich wieder rein und er sagte: Sie haben ja bestimmt selbst gemerkt, dass es kein Problem war, wir haben keinerlei Bedenken und gratulieren Ihnen zur bestandenen Prüfung.

Die Prüfung hat nicht länger als 25 Minuten gedauert, ich hatte mich auf die schlimmsten Detailfragen eingestellt, und dabei war´s doch so einfach.

Ich war ja auch auf ner super Schule, mit Top Lehrern und nem sehr guten Prüfungsvorbereitungskurs!!!

Ich wünsche allen, die die Prüfung noch vor sich haben, ganz viel Glück und Erfolg!!!

S.W.

Gesundheitsamt Karlsruhe
Prüferin: Frau Dr. Leutiger

Gesetzeskunde – Welche Gesetze sind für den HP von Bedeutung?
Aufzählung mit groben Inhalten

Was wissen Sie über die Berufsordnung der HP?
Nur sehr oberflächlich einige Inhaltspunkte

Was sollte ein HP wissen?
Aufzählung (Grenzen, Gesetze, Meldepflichten, medizinisches Fachwissen, Hygiene, Umgang mit Notfällen u.a., wobei der Prüferin besonders letzteres wichtig war.

Anamnese – Wie gehen Sie vor, wenn ein neuer Patient zu Ihnen kommt?
Anamneseschema beschrieben, nur Überschriften und einige Stichworte dazu

Untersuchungsablauf – wie gehen Sie vor?

Größe, Gewicht, RR und Puls
Von Kopf bis Fuß nach dem IPPAF-Schema; hierzu habe ich am Kopf beginnend über Schilddrüse, Thorax mit Herz und Lunge, Wirbelsäule, Bauchpalpation, Reflexe, Sensilbilitätstests die entsprechenden Schlagworte aufgezählt.
Im Detail war noch gefragt, an welchen Stellen ich den Puls tasten kann (Carotis, Radialis, Femoralis, Kniekehle, Fußpulse).
Wie führen Sie die Auskultation des Herzens durch?
…es lebe Anton Pullmann…

Beschreibung der Herztöne, wodurch entstehen die beiden Herztöne?
Anspannungston der Kammermuskulatur um das Blutvolumen, 2. Schluss der Taschenklappen; Funktion des Herzens als Saug-Druckpumpe erklärt.

Weg des Blutes durch den Körper
Nur ganz grob den Weg durch das Herz, Körper und Lunge erläutert

Was ist Bradykardie, was Tachykardie und bei welchen Erkrankungen können sie auftreten (und wo sind sie physiologisch)?
Einige wenige Beispiele genannt

Differenzialdiagnose Übelkeit und Erbrechen – was kann alles dazu führen?
…ein Fass ohne Boden, ich bin „von Kopf bis Fuß“ die möglichen Ursachen durchgegangen und wurde von der Prüferin gut unterstützt.

Welche Arten der Punktion kennen Sie?
Injektionen i.v., i.m., s.c., i.c., venöse Blutentnahme als die gängigsten genannt

Beschreiben Sie die Durchführung einer i.v.-Injektion
Ich habe die Vorbereitung und Durchführung mit allen Details beschrieben.

Warum injizieren Sie langsam?
Reizung des Gefäßes durch manche Medikamente, Möglichkeit einer allergischen Reaktion / Anaphylaxie – damit ich schnell reagieren und die Injektion abbrechen kann.

Was kann bei der Injektion alles schief gehen?
Vene verfehlen, hindurch stechen, Arterie treffen, allergische Reaktion

Was tun Sie, wenn ein Patient in Ihrer Praxis zusammenbricht?
Ich prüfe die Vitalfunktionen (Bewusstsein, Atmung, Puls); Annahme der Prüferin: Der Patient ist noch bei Bewusstsein. Notarzt rufen, Lagern (Schocklagerung), Patient beruhigen, RR, Puls, Atmung überwachen, Venenzugang legen.

Die Prüfung fand in einer sehr angenehmen Atmosphäre statt. Die Prüferin war hilfsbereit und ganz patent und bodenständig. Sie hat z.B. über die Kratzauskultation der Leber geschmunzelt und gemeint, da gäbe es inzwischen modernere Methoden…, was ich natürlich nur bestätigen konnte. Naturheilverfahren werden offenbar (aktuell?) nicht mehr geprüft, wie ich Frau Dr. Leutiger verstanden habe. Ich bin aber nicht sicher, ob das jetzt was Grundsätzliches ist.

…und ich habe übrigens bestanden.

Euch allen viel Erfolg beim Lernen und in der Prüfung.

Liebe Grüße, A.W.

Ort: Gesundheitsamt Heppenheim, Datum: Nov. 2009
Prüfer: Herr Dr. Bleile
Beisitzer: Frau HP Kress

Ich schließe mich den Prüflingen in den von mir gelesenen Prüfungsprotokollen bezüglich der freundlichen, angenehmen, angstnehmenden Atmosphäre an. Die Prüfung verläuft in kooperativer Gesprächsform mit entsprechenden Fragen und Hinweisen. Wichtig dabei ist das Verständnis der Zusammenhänge bzw. ihrer Anwendung im Praxisalltag.

Danke sehr an Hr. Dr. Dorschner, Fr. Gieringer und allen DozentInnen der AfG für das breite Basiswissen in den Prüfungsthemen, auch vielen Dank für die wertvollen Kenntnissen bei den vielfältigen Demonstrationen und Vorträgen zur Naturheilkunde. Das ist einmalig.

Meine Themen:
1. Dickdarmkrebs

Ein älterer Mann kommt in die Praxis, er denkt, dass er Darmkrebs hat. Wichtig hier war, was ich dem Pat. bei der Anamnese frage bzgl. Stuhl, Blut, und andere Abgänge. Essverhalten, Gewicht, familiäre Vorbelastung. Untersuchung nach IPPAF-Schema, bei der Inspektion wie der Pat. aussieht, was palpiert werden kann, und und…, insbesondere die Verwendung des Hämokkult-Test in der Praxis, aber auch wie der Arzt die Diagnose nachweist und sichert. Hierbei sehr wichtig, den Pat. unumgehend zur Untersuchung an den Arzt zu verweisen.

2. Diagnoserätsel: Ein Mann mittleren Alters bekommt plötzlich nach einer Festmahlzeit heftigste Oberbauchschmerzen Mitte links. Der Bauch ist hart. Keine Darmgeräusche mehr.

Notfall: Akutes Abdomen bei akuter Pankreatitis. Entwicklung eines reaktiven paralytischen Ileus.

Notarzt, Symptome. Untersuchung. Wie fühlt sich der Bauch an. Hier wichtig bei der Palpation der Leber das Murphy- Zeichen. Notfallversorgung des Pat. durch HP. DD.

3. Untersuchung der Lunge. Hier Perkussion, das Ziel, wie wird es gemacht, Ergebnisse. Hier die Frage, was es bei Pleuraerguss gibt. Dr. Bleile erklärt mir, dass es auch zu Verschwartung des betroffenen Bereichs kommen kann mit entsprechenden Ausfällen.

4. Infektionskrankheiten: Masern. Wie im Lehrbuch: Definition, Paragraphen, Reservoir, Übertragungsweg, IZ, Klinik (Stadien), Therapie, Komplikationen, Impfung.

5. Inspektion des Urins (mit allen Sinnen): Sehen, Geruch, Geschmack, Schütteln

Hier, wann gibt es Hämaturie: in und außerhalb der Niere und ihrer ableitenden Wege. Jede Hämaturie ist solange karzinomverdächtig bis das Gegenteil bewiesen ist! Dringende Abklärungsbedürftigkeit beim Arzt.

Viernheim, Januar 2010

Prüferin Fr. Dr. Greve + HP-in

Es ging ohne großes Vorgeplänkel direkt los:

Frage I: Hirnnerven und deren vollständige Funktionsüberprüfung
Frage II: Alles über Hypertonie
Verschiedene Symptome? Hypertensive Krise, welche Organe sind betroffen? Worauf müssen Pat. achten?
Frage III: Pat. Kommt mit Magenschmerzen.
DD, was fragen Sie den Pat. à wollte unbedingt Blut erbrechen hören
Frage IV: Was stellt man im Urin + Blut eines Hypertonikers fest?
Frage V: Meldepflicht für HP: Was, wie wird gemeldet, wann, wohin, wie schnell?
Danach schauten sich die beiden Prüferinnen an nickten und gratulierten mir zur bestandenen Prüfung.
Die Stimmung war gut, die Beisitzerin lächelte oft, nickend zustimmend.
Fr. Dr. Greve war sehr neutral aber wohlwollend gesinnt.
Allen, die die Prüfung noch vor sich haben drücke ich ganz fest die Daumen. Lernt gut, dann kann euch nichts passieren.
Danke an Gert und Ursula für das flexible Gestalten der Lernprogramme, und das umfangreiche Lernangebot.

Herzliche Grüße,

K.W.

Liebe Ursula, lieber Gert und vor allem liebe Schüler der AfG,

hier ist mein Prüfungsprotokoll meiner mündlichen Prüfung vom Mai 2008 beim Gesundheitsamt in Karlsruhe, die prüfende Amtsärztin war Frau Dr. S.

Um das Spannendste vorwegzunehmen: Frau Dr. S. hat die Prüfung zwischendurch abgebrochen mit den Worten, das hätte ja jetzt wohl keinen Sinn mehr weiterzumachen, ich würde ja alles durcheinanderwerfen und hätte mir offensichtlich alles nur oberflächlich angelesen.

Letzten Endes habe ich die Prüfung aber trotzdem bestanden!

Frau S. holte mich pünktlich in ihr Zimmer, als Beisitzer war nur ein Heilpraktiker dabei. Frau Dr. S. ist sehr kurz angebunden, um nicht zu sagen unhöflich-rüde. Aber vielleicht hatte sie ja auch nur einen – dann aber außergewöhnlich – schlechten Tag. Ich hatte mir ein paar Blätter Papier mitgebracht, um mir bei einer eventuellen Fallschilderung alle Symptome aufschreiben zu können. Frau S. Reaktion: „Was soll das denn? Das brauchen Sie hier nicht, das muss auch so gehen.“ Höflichkeitsfloskeln findet sie offensichtlich genauso unnötig wie eine Einstiegsfrage, zum Beispiel danach warum ich überhaupt HP werden will. Sie legte statt dessen sofort los.

Wie und wo auskultiert man das Herz?
(Erbscher Punkt plus MiTrAP-Regel samt zugehöriger ICRs)
Was kann ich da hören?
(Pulsfrequenz, Regelmäßigkeit / Arrhtmien, Klappenfehler)
Was für Arrhytmien kennen Sie? Sie wollte Bradykardie, Tachykardie, Extrasysstolen und AV-Block hören.
Was ist eine Bradykardie? Wodurch kann sie ausgelöst werden?
Was ist eine Tachykardie? Wodurch kann sie ausgelöst werden?
Ab was für einem Puls (sie wollte einen exakten Wert hören) liegen Bradykardie und Tachykardie vor? Ich habe ihr außerdem noch was von Altersabhängigkeit und Sportlichkeit der Pulsfrequenz und dementsprechender veränderter Werte erzählt, das fand sie aber alles zu kompliziert gedacht von mir.
Was ist eine paroxysmale Tachykardie? –> Eine anfallsartige Tachykardie mit einem Puls ab 170 und aufwärts.
Wie funktioniert die Blutsenkung nach Westergreen?
Sie wollte außer den 1-Stunden-Werten noch die 2-Stunden-Werte hören, die ich nicht wusste. Auf meine Erklärung, dass die mittlerweile nicht mehr unterrichtet und auch in vielen Lehrbüchern als nicht mehr so relevant dargestellt würden, reagierte sie säuerlich-verkniffen.
Fotovorlage (eingeschweißt, kommt also offensichtlich immer wieder bei ihr dran): Ohr mit Gicht-Tophi, darüber ein blasser Fuß mit geröteten Großer-Zeh-Gelenken. „Woran denken Sie?“ Klar, Gicht, Hyperurikämie, Harnsäurekristalle in den distalen Gelenken und am Ohr, Folge von Purinen, die durch Zell-Abbau entstehen. „Hm-mm, und wie fühlt sich der Patient?“ Tja, der hat starke Schmerzen in den betroffenen Gelenken, die Schmerzen setzen vor allem nachts / frühmorgens ein, der Betroffene toleriert wegen der Schmerzen weder Bettdecke auf dem Fuß noch Socken, wird Bewegungen wenn möglich vermeiden. „Ja, und sonst? Wie fühlt der sich denn so?“ Keine Ahnung worauf sie hinauswill, das Wesentliche habe ich ja schon gesagt. Sie bohrt weiter, mir fällt nix neues mehr ein.
Was bewirkt falsche Werte bei einer Blutsenkung nach Westergreen?
Ich nannte erhöhte / erniedrigte Raumtemperatur, zu dünne Nadel bei der Blutabnahme bei zu schneller Blutabnahme (Erys platzen), Schütteln des Röhrchens, falsche Menge und Konzentration von Natriumcitrat bei selber vorbereiteten BSG-Röhrchen, zu frühes oder zu spätes Ablesen.
Was bewirkt eine Sturzsenkung, was eine verlangsamte BSG?
Bei der verlangsamten BSG stand ich einfach auf dem Schlauch, keine Ahnung. Weil sie aber eh schon so aggressiv wirkte, hab ich lieber geraten und auf eine Leukämie getippt, als mein Nichtwissen einfach zuzugeben. Dann gings richtig rund:
Dr. S. nahm total entnervt ihre Brille ab, guckte mich vorwurfvoll an und sagte: „Ich breche die Prüfung jetzt hier ab, das hat ja überhaupt keinen Sinn. Bei der Gicht, da haben Sie das Krankheitsbild nicht richtig eingeordnet und verstanden. Der Patient fühlt sich da extrem krank. Das wollte ich von Ihnen hören: Extrem krank. Aber Sie schmeißen hier ja alles durcheinander. Leukämie hat mit verlangsamter BSG überhaupt nichts zu tun (damit hatte sie vollkommen recht), und überhaupt habe ich den Eindruck, dass Sie gar nicht wissen, worüber Sie hier reden (damit lag sie meiner Meinung nach voll daneben). Sie erzählen hier nur so wischi-waschi-Zeugs.“

Ich war total geschockt. Bis zu diesem Moment hat sie sich überhaupt nichts anmerken lassen, was eventuell falsche und nicht ausreichende Antworten anging, und ich persönlich hatte das Gefühl, die Prüfung läuft eigentlich ganz gut und ich bin noch gut im Rennen; im Nichtwissen der Ursachen einer verlangsamten BSG sah ich persönlich in mir noch keine Gefährdung der Volksgesundheit. Dementsprechend blöd muss ich ausgesehen haben, als mir der Unterkiefer auf den Boden fiel.

Ich erwiderte, dass ich sehr aufgeregt sei und deshalb – sie ließ mich gar nicht weiterreden, sondern fuhr mir nur über den Mund: „Da kann ja nun niemand was dafür, kann ich ja auch nicht ändern!“ Der Heilpraktiker neben ihr (geschätzte Mitte 60) erwachte da zum ersten mal aus seiner scheinbaren Leichenstarre, hob zum ersten mal den Blick, mit dem er vorher stur auf seine Füße gestarrt hatte, und sagte dann leise: „Tja, viel hat ja nicht gefehlt…“

Daraufhin gucken mich beide an, sie ziemlich vorwurfsvoll, er mit einem „Tut-mir-leid-für-Sie-ich-kann-die-Frau-auch-nicht-ändern-und-werde-für-die-miese-Stimmung-hier-bestimmt-nicht-gut-genug-bezahlt-Blick“. Sie: „Sie haben sich das doch alles kurzfristig nur aus Büchern beigebracht, oder? Da hätten Sie vielleicht mal eine Schule besuchen sollen.“ „Habe ich, die AfG in Heidelberg.“ „Ach ja, und wie lange? Nur ein halbes Jahr? Tja, dann wäre wohl ein Intensivwiederholungskurs nötig gewesen.“ „Habe ich auch gemacht.“

Mittlerweile war ich nicht nur geschockt, sondern eher sauer. Ich hatte meiner Meinung nach überhaupt keine Chance gehabt, mein Wissen richtig zu zeigen und weder ihr generelles Verhalten mir gegenüber noch ihre Entscheidung über mich zu diesem Zeitpunkt so verdient. Außerdem hat sich irgendetwas in mir geweigert, DIESE Entwicklung der Dinge so hinzunehmen. Es gibt einige Dinge, die ich jetzt noch nicht weiß, und wegen der ich unmittelbar eingesehen hätte und akzeptiert hätte, wenn ich deshalb durchgefallen wäre, aber die mir bis dato gestellten Fragen, die ich falsch beantwortet hatte, gehörten für mich nicht dazu. Ich habe mich dann zusammengerissen und Frau Safi gesagt, ich verstehe ja, dass sie sicher gehen müsse, dass ich keine Gefahr für die Volksgesundheit sei, aber ich sei von Ihrer Entscheidung schon sehr geschockt. Ich nähme die Prüfung sehr wohl ernst, hätte mich so intensiv wie nur möglich darauf vorbereitet, hätte ja auch schon während meines Zivildienstes eine Ausbildung als Rettungssanitäter absolviert, und ich sei mir absolut sicher, dass ich definitiv keine Gefahr für die Volksgesundheit darstelle. Ich habe ihr meine zitternden Hände gezeigt und ihr gesagt, ich frage mich gerade die ganze Zeit, wie ich sie davon überzeugen könne.

Tja, plötzlich raunzt mich Frau S. an: „Gehen Sie mal vor die Tür.“ Ich gucke sie fassungslos an, gehe raus, schließe die Tür hinter mir und lehne mich erst mal mit der Stirn an die nächstbeste Wand (Frau Liebel aus dem Sekretariat der Amtsärzte sagte mir später, das komme in diesem Gang häufiger vor). Zwei Minuten später holt mich der Beisitzer wieder rein und Frau S. sagt: „Also, wir stellen Ihnen jetzt noch ein paar Fragen, und vielleicht ändert das ja noch etwas am Gesamtbild.“

Von da an sitzt alles wie aus dem Lehrbuch abgelesen:

Fotovorlage: Gerötetes Auge, entrundete, weite Pupille. Frau S.: „Dieser Patient hat starke Kopfschmerzen. Woran denken Sie und was tun Sie?“ Klar: Verdacht auf akutes Glaukom (grüner Star), erhöhter Augeninnendruck durch Abflussbehinderung des Kammerwassers vorbei an dem Ziliarkörper. Deutet sich durch Sehen farbiger Ringe um Lichtquellen herum oder durch einen Nebel oder Schleier im Blickfeld an. Absoluter Notfall, Notarzt rufen, ich kann da gar nichts machen, aber der Arzt kann Augen-Innendruck-senkende Medikamente geben und einen Entlastungsschnitt in den Ziliarkörper machen (Frau S. explodiert fast: „Das dürfen Sie gar nicht!“ Ich unterbreche Sie sofort wieder und sage: Stimmt, habe ich ja deshalb auch schon zu Anfang gesagt, ich kann da gar nichts machen, aber ein Arzt könnte. Daraufhin lässt sie mich weiterreden). Die Gefahr besteht darin, dass der Sehnerv dauerhaft geschädigt wird und derjenige erblindet.
Ich werde weitergereicht an den HP-Beisitzer: Welche diaphoretischen (schweißtreibenden) Verfahren kennen Sie? Ich: Sauna, warme und kalte Wickel, Tees (Er will 2 entsprechende Pflanzen hören. Lindenblütentee fällt mir ein, vage erinnere ich mich auch an frischen zerdrückten Knoblauch. Er sagt nichts dazu, lässt mich aber weiterreden), Salben (ebenfalls Lindenblüten), Heubad. Er: „Ja, aber was denn noch? Da fehlt doch noch ein wichtiges Verfahren?“ Mir fällt nichts mehr ein, nach 2 Minuten sagt der HP genervt: „Ja, haben Sie denn noch nie körperlich gearbeitet? Oder schwitzen Sie dabei etwa nicht?“ Ich verrate jetzt lieber nicht wortwörtlich, was ich in dem Moment gedacht habe, jedenfalls habe ich meinen Mund gehalten.
Daraufhin wurde ich wieder genauso barsch wie vorher rausgeschickt, nach einer Minute wieder reingeholt und Frau S. sagt: „Also, ich habe bei Ihnen einfach kein gutes Gefühl. Ihnen fehlt die Praxis und viel Wissen. Aber immerhin haben Sie ja den Notfall erkannt und beim 2. Anlauf dann auch alles richtig gewusst, also lasse ich Sie bestehen.“

Ich habe nach der Prüfung noch knapp 2 Stunden in meinem Auto auf dem Parkplatz vor dem Gesundheitsamt gesessen, bis ich mich wieder so weit gesammelt hatte, dass ich fahren konnte. Leute, wenn Euch meine Meinung dazu interessiert:

In Stresssituationen versuche ich immer, mir die Situation nicht aus den Händen gleiten zu lassen und mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen, auch wenn in meinem Inneren ein wahrer Adrenalinsturm tobt. Wahrscheinlich hat sich die Prüferin von meiner scheinbaren Selbstsicherheit provoziert gefühlt, frei nach dem Motto: Der glaubt, der kann das alles – dem zeige ich`s jetzt. Und erst als ich nach dem scheinbaren Durchfallen mehr Gefühl von mir selbst gezeigt habe, und ihr – ohne durch direkte Kritik, schroffes Reagieren oder Aufgeben die Situation und meine baldige Zukunft als neuer Heilpraktiker aufzugeben – durch Beharrlichkeit gezeigt habe, was mir diese Prüfung bedeutet und was ich mir in der Tat selber zutraue – erst das hat dann, glaube ich, im HP neben ihr und dann letztlich auch bei der Amtsärztin den Ausschlag für mich gegeben. Fazit: Sie hat keine einzige Infektionskrankheit abgefragt, und ich bin jetzt eher deshalb Heilpraktiker, weil ich mich auf die beschriebene Art und Weise selbst gut verkauft habe, als wegen dem, was ich in der Prüfung gewusst oder nicht gewusst habe. Glaubt an Euch, präsentiert Euch und Euer Wissen bis zum letzten Rausgehen aus dem Zimmer des Amtsarztes ruhig, selbstbewusst, freundlich und vor allem beharrlich. Ihr habt auf so vielen Ebenen so viel Energie investiert in den Wunsch, Heilpraktiker/in zu werden, da habt Ihr einfach ein Recht darauf, dann in der Prüfung bis zuletzt an Euch zu glauben und für euch zu kämpfen. ……….
Ist doch egal, wie Ihr die Prüfung besteht, solange Ihr es schafft!

Ich drücke Euch von ganzem Herzen für Eure Prüfungen die Daumen!

Ganz liebe Grüße aus P.,

K.S. (frisch feuergetaufter Heilpraktiker)

Prüfende: Herr Dr. Bleile, Hp Frau Kress
Start 13.15 Ende 14.00

Mein Feedback für Heppenheim
Tolle Prüfende. Angenehme Prüfungsatmosphäre. Wissen muss schon sein. Geübtes nicht nur auswendig gelerntes. Sie sind fair, objektiv, genau und offen für kreative Antworten.

„Buch“ Wissen ist zwar gefragt, Dr. Bleile legt aber Wert auf Verständnis der Zusammenhänge, Symptome in der täglichen Praxis, zu den eigenen Entscheidungen zu stehen.

Zwischen feiern und Urlaub hier mein Protokoll:

  • Danke an die engagierte AfG für das breite Basiswissen, die motivierten DozentInnen und das vielfältige Angebot an aktuellen Alternativ-Behandlungsmethoden rund um das Prüfungswissen. Für mich haben sich unerwartete, neue Perspektiven aufgetan.
  • Spezielle Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung. Danke an Joshi von der Dura Mater. Wie man soviel Wissen übersichtlich, toll erklärt auf einer Flip Chart Seite unterbringen kann, das schaffst nur du. Deine Probeprüfungen sind spitze, wenngleich viel Arbeit.
  • Mündliche Prüfungsvorbereitung. Danke an das ganze Kreawi Team. 5 Tage Tschungel-Trainings „und was noch“ Camp. Ich bin sooo froh, dass ich bei euch war für die Mündliche. Wissen umorganisieren, Schubladen bilden. Beeindruckend gut. Hey Marlene: yippie, yippie, yippie, viele waren meine Fragen. Und wenn nicht, Schublade. Sitzen, schweigen lächeln, abwarten hab’ ich doch glatt getan. Verbale Diarrhöe, kein Problem. „Schmeiß die beleidigte Niere weg“ war nicht mein Thema. Und Hartmut: wenn der Prüfer spricht hält der Prüfling die Klappe. Tscha, hat fast immer geklappt. GRINS.
    Kurzversion

Themen:

  • Halsweh ( nicht Heiserkeit) Symptome, Folgen
  • Inspektion der Bauchhaut : Wie gehen Sie vor?, was wäre: physio-/ pathologisch
  • Diagnoserätsel: Appendizitis, DD, Notfall
  • Untersuchung Abdomen
  • Diagnoserätsel kurz: mechanischer Ileus
  • Keuchhusten
  • Harn: spez. Gewicht, Sediment: physio-/ pathologisch

Langversion XXL
Wie genau läuft eine mündliche Prüfung ab? Zittern vor dem Ungewissen. Für alle die das Feeling einer mündlichen Prüfung miterleben wollen.

Einladung für 13.10 in Heppenheim. Ich bin 30 Minuten früher dort, da man hier vorher noch die Mündliche bar bezahlen muss. Schnell erledigt, ich sitze in Absprache in der Sonne vor dem Eingang bis es los geht. 13.05 Die nette Verwaltungsfrau kommt mich holen, 13.10 Prüfer müssen noch kurz was besprechen, „setzen Sie sich doch so lange“ – nie im Leben, bin viel zu aufgeregt. 13.15, los geht’s.

Begrüßung mit Handschlag. Die Namen hab ich schnell vergessen. Kleinerer quadratischer Tisch, 2 Gläser Wasser und der ominöse Stapel mit den Frageblättern. Wasser – ich denke an Kreawi, falls dir nix einfällt, trink n’en Schluck, verschaff dir Zeit – und frage ob es in Ordnung ist meine Wasserflasche ebenfalls auf den Tisch zu stellen. Selbstverständlich.

Die HP sitzt mir gegenüber, der Arzt an einer Seite, so dass ich schräg sitze, um beide ansehen zu können. Angenehm. Gelockerte Atmosphäre, freundlich, wohlgesonnen. Der Kassettenrecorder wird eingeschaltet. Der Prüfer nimmt sich einen Ordner aus dem großen Stapel.

P: Fangen wir doch mal mit Halsweh an. Jemand kommt zu Ihnen mit Halsweh, welche Symptome könnte er haben.

SL: Gehe im Kopf die üblichen Verdächtigen durch Schublade: Infektion, Trauma, toxisch, Tumor, Wo überall : Mundhöhle, Rachen, Hals und Kehlkopf

Was könnte dort weh tun: Skelett, Muskeln, Nerven, Organsysteme. Die Frage lautete nicht welche Krankheiten kennen Sie, sondern Symptome allgemein. Ich bin froh, dass ich die meisten Themen im Mündliche-Vorbereitungskurs diesbezüglich umorganisiert hatte.

Ich zähle auf, füge kurz mögliche Folgen hinzu. Er ist am Abkreuzen.

Toll, was da so alles an/ zuschwellen kann. Ich bin erfreut wie viel Anatomie ich doch weiß. Beläge im Mund und Zuschwellen des Kehldeckels waren ein dickes Kreuzchen wert.

Halsweh durch Entzündung des Nervus recurrens. Er unterbricht, das wäre eher Heiserkeit.

Als ich Halsweh durch Übernutzung der Stimme sage unterbricht er kurz und meint, das wäre auch eher Heiserkeit. Ich nicke zustimmend, Heiserkeit stimmt. Der Hals tut aber mitunter auch ganz schön weh, meine ich überzeugend. Klar hat er recht, aber frau kennt das Halsweh nach stundenlangem Gequatsche.

P: Was verursacht noch Halsweh, vor allem bei Kindern?

SL: Hrm, ausgerechnet ich und Kinder. Reingard, du mit deinen 3en, was würdest du sagen?

Aufsteigende Lungeninfekte, einige der Kinderkrankheiten, Pneumonien, wage ich noch zu sagen. Bei Husten und Atemnot ist Halsweh nicht fern.

P: Hm, hm. Gehen wir mal weg von den Infekten. Bakteriell bedingt.

SL: Sitz, schweigt, lächelt (Hallo Marlene, danke für diese Übung)

P: Eine Schwellung, bakteriell bedingt.

SL: Genau, im Prinzip so eine Art Pickel. Nur größer.

Beide schauen mich kurz verdutzt an. Lachen herzlich.

P: Im Prinzip ja und wie heißt so ein große Pickel.

Die Beisitzerin mein: Ja genau es ist ein Rachen…..Ihr Blick beamt mir das Wort förmlich in den Kopf, doch es kommt nicht an Scotty. Sorry.

P: Abszess

Kein Kreuz hier.

P: Es gibt noch etwas typisches bei Kindern mit Luftnot und Halsweh.

SL: Sitz, schweigt, lächelt Grrr, REINGARD!!! Luftnot, Halsweh und keine Infektion?

P: Kleine Kinder, wenn sie spielen

SL: Ich fühle den Groschen fallen. Klar, wenn sie Spielzeug verschluckt haben. Ich erkläre kurz mögliche Maßnahmen.

Endlich wieder ein Kreuz. Hoffentlich ist er fertig mit Kindern.

P: Nimmt einen anderen Stapel. Wie führen Sie eine Bauchinspektion durch.

SL: Ich strahle beide an, atme einmal tief durch und ziehe vom Leder. Jetzt gibt’s vieeele Kreuze für mich. Grundlagen: was Entkleiden, Inspektion im Liegen, extra Unterlage und weiter geht’s. Leberflecken, Aufquellungen, blauen Flecken, Hautfarbe, Hautturgor, bla, Leberzeichen, blubb, Überblähung Adipositas, usw. jeweils mit kurzer Angabe möglicher Folgen.

Form der blauen Flecken – evtl. Missbrauch, Auge drauf haben, fand er gut.

P: Wodurch kann es zu blauem Flecken kommen?

SL: Thrombozytenmangel, Gerinnungsfaktorenmangel, B12 fällt mir nicht ein stattdessen gehe ich zu Hämolyse. Hätte ich besser gelassen.

P: Nein Hämolyse nicht, hakt er ruhig ein. Hämolyse macht und dann erzählt er kurz und prägnant Entstehung und Symptome von Hämolyse auf. Bin beeindruckt.

SL: Hrm, ja. Und hoffe es geht zurück zum Thema.

Weiterhin kann ich Krampfadern auf der Bauchdecke sehen.

P: Krampfadern woher kommen sie, weshalb?

SL: Umgehungskreisläufe, Leberzirrhose, Pfortadersystem (das „meist“ habe ich mir verkniffen, nicht dass er nachfragt)

Nickt, erfreut, nette Kreuze und zurück zur Inspektion.

Bei der Hautfarbe ist mir das Wort „Galle“ rausgerutscht. Selbst reingelegt.

P: Was macht die Galle?

SL: Schublade Galle – Danke Kreawi, erste Stunde habe wir Definieren geübt. Auch diese Frage ist meine Frage:

Die Galle ist der Aufbewahrungsort

P: Nein, das ist die Gallenblase. Was macht die Galle?

SL: Ups, mein Fehler. Andere Schublade

Die Gallenflüssigkeit emulgiert Fett. (Prüfer lächelt) transportiert Leberabfallprodukte und Transport von Häm.

P. Schaut skeptisch.

SL: Häm, Abbauprodukt der Erythrozyten, in der Galle in konjugierter Form.

P: lächelt, macht Kreuz.

SL: Ich bin stolz auf mich. Das Definieren von allem möglichen habe ich geübt, nachdem ich im Kurs bemerkt hatte wie schwierig es fällt Funktionen auf einfache, kurze Weise zu beschreiben. „Was ist Blut?“ war die erste Frage. Nach 10 Versuchenden hatten wir es gemeinsam definiert. Großer Unterschied zur Schriftlichen.

Nach dem Exkurs zur Gallenflüssigkeit ging es zurück zur Bauchinspektion bis mir nichts mehr einfiel.

P: Gehen wir zu einem anderen Bereich. Was können Sie mir zum Keuchhusten sagen.

SL: Bortedella Perussis der Erreger und sage fast Mortadella Pertussis, etc. pp.

Dass es eine Impfung gibt war ihm wichtig. Der genaue Paragraph (34) nicht so.

Bezeichnung der 3 Stadien. Ich rolle meine Zunge typisch Keuchhusten, nekrotisierendes Zungenbändchen, mime einen Anfall und das typisch ziehend, japsende Einatmen. Tolle Krankheit. Windpocken wäre schwieriger.

Ich erwähne auch den bellenden Husten.

P: Wie nennt man diesen Husten noch.

SL: Och nee. In meinen Büchern steht nix außer diesem als Fachbegriff.

Von irgendwoher flüstern mein Hirn: Krupp-Husten

P: Fast, das ist ein Pseudokrupp. Was wäre denn ein echter Krupp Husten und was ein Pseudokrupp.

SL. Habe mich selbst reingelegt. Da war doch was:

Pseudokrupp: Kühle Luft, Fenster auf, feucht – Dusche aufdrehen mit Kind ins feuchte Bad sitzen. Kalte Luft war ihm wichtig. Nicht ganz so lebensbedrohlich wie echter Krupp, etc.

P: Echter Krupp ist Diphterie.

SL: Ich schaue ehrlich verdutzt. Das hatte ich nicht gewusst. Ich kenne Diphterie nur als Diphterie, nicht als echten Krupp. Steht in keinem meiner Lernbücher so drin. Bin etwas verärgert über die Bücher.

Aber immerhin ich wusste was. Zurück zum Keuchhusten. Ich beende das Thema mit Therapiemöglichkeiten.

P: Vielen Dank. Gehen wir zu einem anderen Thema. Ich schildere Ihnen einen Fall und hätte von Ihnen gerne Ihre Diagnose und die Differentialdiagnose.

Er nimmt sich Zeit, denkt kurz nach wie er mir dieses Rätsel darstellen möchte. Er liest den Fall nicht vom Papier ab.

SL: okidoki, bring it on – Ich freue mich auf das Diagnoserätsel und nehme einen Schluck aus meiner Flasche.

P: Eine Person trinkt etwas Kaltes, er schaut auf meine Wasserflasche und grinst, plötzlich bekommt er stechende Schmerzen im Brustbereich, die dann aber wieder verschwinden. Kurze Zeit später bekommt er Schmerzen im oberen Abdomen rechts. Diese persistieren. Hat dann Schmerzen im unteren rechten Abdomen. Er krümmt sich vor Schmerz. Kurze Pause. Möchten Sie noch mehr Hinweise?

SL: Ich verneine dankend. Alles klar: Appendizitis als Verdacht.

Einmal tief durchatmen. Ich sage ihm:

Das kalte Getränk und die plötzlichen Brustschmerzen haben mich zuerst an einen Herzinfarkt oder eine Herz-Attacke denken lassen. Mit den Schmerzen im rechten Unterbauch und dem sich Krümmen vor Schmerzen denke ich jedoch an eine Appendizitis.

P: Genau. Diese Person liegt jetzt vor Ihnen, wie gehen Sie vor?

SL: Ich gehe nach dem AIPPAF Schema vor. Anamnese, Inspektion, Palpation, Perkussion, Funktionsprüfung, wobei letztere beim Blinddarm eher weniger zutrifft.

Liegt die Person bereits vor Schmerzen gekrümmt auf dem Boden, frage ich kurz seit wann, nach den Schmerzen, inspiziere kurz und palpiere sehr vorsichtig wo’s weh tut. Wenn er dann schon vor Schmerzen fast an die Decke geht hole ich sofort den Krankenwagen.

P: Genau, es ist aber nicht immer gleich so schlimm.

SL: Genau (Spiegel-Neuronen). Und beschreibe AIPPAF für Appendizitis. Ich zeige die üblichen Punkte am eigenen Körper. Kreuzchen. Er ist erfreut als ich darüber hinaus auch den Douglasraum erwähne und das Psoaszeichen.

P: Wie genau sieht dieses aus?

SL: Angewinkeltes Knie, äh, rechtes Bein mit angewinkeltem Knie, Person soll Bein strecken, geht kaum vor Schmerzen.

P: Hm, das geht auch. Normalerweise gestrecktes Bein gegen Widerstand heben.

SL: Stimmt. Mein Lehrer zeigte uns auch noch (Hallo Herr Dorschner) angewinkeltes Knie, Bein wird am Knie etwas nach hinten gezogen. Psoas ist eines der Frühzeichen.

P:Stimmt. Wenn jetzt so eine Person gekrümmt vor Schmerz vor Ihnen ist, was tun Sie?

SL: Notarzt und zwar sofort. Auch wenn die Eltern versprechen sofort in die Klinik zu fahren. Ich rufe den Notarzt.

P: Stimmt. Dickes Kreuz. Gehen wir zu den DDs.

SL: Entzündung des Eileiters, Eierstocks, Harnleiters, Steine.

P: Steine, wo wären diese dann?

SL: Er könnte an der Ileozökalklappe sein.

P: Schaut überrascht, nickt, wo noch?

SL: Blase Harnwege Niere. Weitere DD könnten sein: Ich beschreibe Strukturen/Organe die sich entzünden, Steine haben können Rechts bis Mitte Abdomen.

Mir ist bewusst, dass ich ganze DD-Schubladen außer Acht lasse aber mir fällt so viel ein. Wenn er etwas anders wissen möchte wird er es sagen, bin ich mir sicher.

P: Nickt. Was kann sich denn sonst noch im Abdomen entzünden?

SL: Ich schaue ihn verdutzt an. Hohle tief Luft und sage: ALLES. Im Abdomen kann sich grundsätzlich alles entzünden Von der Bauchhaut… ich mache eine Pause

P: Schaut, lacht: Sie haben recht. Ich stelle die Frage etwas anders. Da ist eine Person mit stark vorgewölbtem Abdomen, hatte schon länger keinen Stuhlgang und auch keine Luft abgelassen mit starken Darmgeräuschen. Krümmt sich vor Schmerzen. Welche Diagnose bzw. DD würden Sie stellen.

SL: Eine Entzündung mit ebenfalls großen Schmerzen ist die Pankreatitis, der Bauch ist vorgewölbt aber nicht so sehr ausgeprägt, ein Ileus und ein Morbus Crohn Anfall kämen in Frage. Meine Verdachtsdiagnose wäre ein Ileus.

Oh Gehirn. Mir fiel paralytisch ein, ich wusste aber das ist der Ohne, mir fiel toxisch ein. Mist, wo ist das Wort – der mit den Darmgeräuschen?!

P: Genau ein Ileus. Wie genau heißt dieser Ileus?

SL: Zeit gewinnen, dass mein Gehirn den Begriff rausrückt.

Ich biete ihm das Wissen an das ich habe, über: Ileus paralytisch, toxisch

Er nickt, macht Kreuzchen

Dann schaue ich konzentriert aus dem Fenster und wir alle 3 warten in Ruhe auf mein Gehirn. Während wir warten bin ich von beiden Prüfenden beeindruckt. Keine Hektik es sofort wissen zu müssen. Und siehe da: mechanisch

P: Volltreffer, gratuliert er mir. Er schaut auf die Uhr. Kurz ein anderes Thema. Wir haben noch ein bischen Zeit. Gehen wir zum Harn. Ich wüsste gern das spezifische Gewicht und was Sie im Harnsediment finden.

SL: Kein Problem, spezifische Gewicht entspricht dem Luftdruck (Wetterbericht, soll noch jemand sagen fernsehen bringt nix) bei normalem Wetter also: 1015-1030.

Es ist erhöht bei Diabetes mellitus

P: Und was finden Sie da

SL: Zucker, Ketone. Es ist erniedrigt je wässriger der Harn ist, z.B. bei Diabetes insipidus

P: Wo noch?

Nach 5 Tagen à 9 Stunden „Was noch“ Kreawi Tschungel-Camp ficht mich diese Frage nicht mehr an.

SL: Ich offeriere Niereninsuffizienz, alle Krankheiten mit Polyurie

P: Polyurie, genau. Kreuzchen

SL: Im Harnsediment finde ich Leukozyten, Leukozytenzylinder sind pathologisch.

P: Ja, richtig, Leukozyten.

Noch ein letztes Kreuzchen. Vielen Dank, die Zeit ist um.

P: Ich gratuliere Ihnen, Sie haben die Prüfung bestanden. Obwohl es manchmal etwas zäh war. Ich denke an die Kinder und nicke ernst.

Dr. Bleile gibt mir die Hand, ich strahle ihn an. Ich verabschiede mich von der Beisitzerin.

Vor der Türe wartet blass und bibbernd die nächste HP in spe. Ich strahle sie an und beruhige ihre Nerven – etwas.

Vorbereitung Bücher:
M. Allmeroth: Kompendium für die HP Prüfung, gut für Schriftlich, etwas für Mündlich

Sengenbusch/Bastian: Crashkurs HP Prüfung, gut für Mündlich, mir zuviel für Schriftlich

C. Thiele: Heilpraktiker Kompakt pocket. Super für Mündlich bei Spaziergängen vor sich hin reden zum nachspitzeln.

J. Kumnenis, Dura Mater, Klassiker: Lerne Skript für Schriftliche, spez. Kap 27 Mündliche.

Multiple Choice Skript. Frage, Fragen , Fragen im Prüfungsniveau plus alle Prüfungen seit 2003. Unübertroffen für mich für die Schriftliche

Naturheilkunde heute habe ich auch, ist aber nicht mein Buch. Zum stöbern ja nicht aber zum Lernen.

Viel Glück, Durchhaltevermögen und vieeel Spaß an alle Hps in spe.

Prüfer : Dr. Beile
Beisitzern : Frau Kreß
Dauer ca. 30 min

Wodurch kann es zu einer Rachenentzündung kommen ?
Alle Erkrankungen die einem so einfallen es sollten schon einige sein !
Wodurch können Schluckbeschwerden auftreten ?
auch hier hatte der Prüfer einiges zum abkreuzen
Wodurch kommt es zu Heiserkeit ?
hier gabs bestimmt auch noch mal 6 Kreuze
Was wissen Sie über Herpes Zoster ?
Erreger
Symptome
Wie sehen die betroffenen Hautstellen aus ?
Komplikationen
Impfung
Ein Patient kommt in Ihre Praxis und meint Colitis ulcerosa zu haben – wie gehen Sie vor?
Hier war die ausführliche Anamnese gefragt
wann kommt es bei Col. ulc. Zu Schmerzen vor, während oder nach dem Stuhlgang ?
Diagnoserätsel:
Eine Erkrankung die schubweise verläuft, Frauen sind häufiger betroffen als Männer, sie verursacht Gelenkschmerzen, kann auch nach der Schwangerschaft auftreten.

Polyarthritis
an welchen Gelenken zeigt sich die Polyarthr. zuerst
Differentialdiagnose zu Polyarthr.
Blutwerte Polyarthr. (CRP, Rheumafaktor, Leukozytose)
Inspektion der Wirbelsäule – wie gehen Sie vor?
welche Erkrankungen zeigen Veränderungen an der Wirbelsäule
welche Ursachen gibt es für Skoliose
welche Krümmung der Wirbelsäule ist physiologisch, welche pathologisch
wie sieht bei M. Scheuermann die Lendenwirbelsäule aus
Danach war die Prüfung beendet und ich hatte bestanden!

Kommentar: der Prüfer und die Beisitzerin waren sehr freundlich und fair und haben versucht bei „Hängern“ einem zu helfen den Faden wieder zu finden.

Mehr Informationen zur Heilpraktikerprüfung finden Sie auch auf www.ausbildung-heilpraktiker.de.

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